Wie Ella die Bombe fand
Eigentlich soll der Jack-Russell-Mix nur Gassi gehen – da stößt er mit seiner Spürnase auf den 250-PfundSprengsatz: Großalarm!
Großalarm in Hamburg: Am frühen Sonntagabend hat ein Spaziergänger mit seinem Hund auf einer Baustelle am Vogelhüttendeich, unweit der stillgelegten alten Wilhelmsburger Reichsstraße, eine 250 Pfund schwere amerikanische Fliegerbombe gefunden. Der Mann rief sofort die Polizei.
Der Sprengkörper, offenbar eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg mit zwei sogenannten Aufschlagszündern an der Vorder- und Heckseite, lag offen auf einem Sandhügel im Bereich der Baustelle.
Wie die Polizei der MOPO bestätigte, ging der Notruf gegen 17.45 Uhr ein. Mehmet B. war mit seinem Jack-Russell-Mix Ella zum frühabendlichen Gassi-Gang unterwegs. Die Hündin lief wie immer voraus. Auf einem Sandhügel schnüffelte das Tier dann plötzlich aufgeregt an einem Metallkörper.
Ellas Herrchen erkannte sofort die Gefahr und rief die Feuerwehr. Darauf- hin wurde auch der Kampfmittelräumdienst alarmiert. Der Sprengmeister entschied: Das Gebiet um die Fundstelle muss weiträumig evakuiert werden.
Ein Radius von 300 Metern
wurde hierfür von der Feuerwehr festgelegt – mehrere Hundert Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Im Umkreis von 400 Metern durfte sich zudem niemand außerhalb von Gebäuden aufhalten – eine Schutzmaßnahme. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hatte eine entsprechende amtliche Warnung herausgegeben.
Um 23 Uhr konnten die ersten Menschen in die Notunterkunft in der Gewerbeschule Dratelnstraße, die zuvor coronagerecht hergerichtet werden musste, gebracht werden. Hierfür standen Busse der Hochbahn an der Kreuzung Georg-Wilhelm-Straße, Ecke Gaswerkweg für den Transport bereit.
Auch die neue Wilhelmsburger Reichsstraße war von den Maßnahmen betroffen, denn sie befindet sich im Evakuierungsradius und musste ebenfalls gesperrt werden. Der Verkehr wurde umgeleitet.
Gegen 0.50 Uhr meldeten die Retter die vollständige
Räumung des Evakuierungsbereichs. Die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes konnten daraufhin mit der Entschärfung beginnen.
In einem ersten Schritt konnte der Kopfzünder entfernt werden. Danach ging es an den Heckaufschlagzünder. Um 1.29 Uhr dann Entwarnung: Der Blindgänger konnte erfolgreich entschärft werden. Die Menschen konnten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.