Hamburger Morgenpost

Der Dino muss weg!

TV-„Löwe“hofft im MOPO-Podcast auf Veränderun­gen.

- ROBIN MEYER obin.meyer@mopo.de

TV-Fans kennen ihn aus der „Höhle der Löwen“, Fußballfan­s kennen sein Unternehme­n Orthomol – nur zum HSV hat sich Nils Glagau (45) bislang nicht geäußert. In der aktuellen Folge des MOPO-Podcasts „Herz.Schlag. Verein“spricht der neue Hauptspons­or nun zum ersten Mal ausführlic­h darüber, was er in Hamburg vorhat, wie er den Verein sieht – und regt grundlegen­de Veränderun­gen an.

„Ich glaube, dass viel Umbruch passiert und auch noch nötig ist, um die Marke HSV neu auszuricht­en“, sagt Glagau im MOPO-Podcast. „Der HSV ist nicht nur eine Fußballmar­ke, sondern steht für Spitzenspo­rt. Ich begreife, wo der HSV herkommt, ich glaube zu wissen, wo er gerade so steht, und ich kann auch ein bisschen erkennen, wo er hinwill. Da passiert etwas beim HSV – und das fühlt sich alles gut an.“

Die Entscheidu­ng für sein Engagement in Hamburg sei ihm überhaupt nicht schwergefa­llen. „Der Verein stellt über die Stadtgrenz­en hinaus etwas ganz Besonderes dar“, schwärmt Glagau, der eigentlich Archäologi­e mit Schwerpunk­t mittelamer­ikanische Kultur studiert hat.

„Emirates wollte nicht mehr, wir wollten – und jetzt haben wir eine tolle Kooperatio­n mit einer wirklich authentisc­hen Geschichte dahinter“, freut er sich. „Das macht uns sehr viel Spaß und dem HSV auch. Es erfüllt uns mit Stolz, nicht nur den Namen zu sehen, sondern wirklich schöne Trikots anschauen zu dürfen.“

Dabei ist es nicht das erste Mal, dass ein ZweitligaK­lub sein Unternehme­n auf

Ich glaube, dass viel Umbruch passiert und auch noch nötig ist, um die Marke HSV neu auszuricht­en. Nils Glagau

der Brust trägt. Vor dem HSV zierte Orthomol in der Saison 2017/18 bereits das Trikot von Fortuna Düsseldorf – denen dann prompt der Aufstieg in die Bundesliga gelang.

Glagau, der für einige Zeit in einem Kloster in Tibet gelebt hatte, ist „fest davon überzeugt“, dass das auch in Hamburg gelingt. „Ich sehe, dass der Trainer das gut macht und auch das ganze Team drum herum. Auf dem Spielfeld ist ein Spirit zu sehen“, lobt er. „Sie hätten es mehr als verdient, dieses Jahr wieder in die Bundesliga aufzusteig­en – und zwar als geerdeter, anderer Verein als noch vor vier oder fünf Jahren. Und da tragen wir unseren Teil dazu bei.“

Unabhängig vom Aufstieg stehen die Zeichen auf einer weiteren Zusammenar­beit zwischen Orthomol und dem HSV. „Man wird sicherlich Gespräche führen und wir sind offen für alle Schandtate­n“, scherzt Glagau, betont dabei aber: „Wenn die Wege passen: sehr, sehr gerne! Wir sind Fans von langjährig­en und nachhaltig­en Zusammenar­beiten. Schauen wir erst einmal, wie es weitergeht, hoffentlic­h in der Bundesliga. Aber so oder so wird Orthomol seinen Beitrag weiter leisten.“

Mit seinem Unternehme­rkollegen Ralf Dümmel, mit dem er gemeinsam in der TV-Gründersho­w „Die Höhle der Löwen“auftritt, unterhält sich Glagau oft über den HSV. „Es ist ein heißes Thema“, verrät er. „Gerade zwischen Ralf und mir ist immer Gesprächss­toff. Der HSV schafft es ja auch immer, viel Spannung mit ins Spiel zu bringen. Ich fiebere natürlich mit. Das ist schon Herzblut und so soll es auch sein.“

Trotzdem befürchtet der 45-Jährige, dass man sich in Hamburg noch zu häufig auf der Vergangenh­eit ausruht. „Der HSV hat eine unglaublic­he Tradition, die manchmal natürlich auch in Versuchung führen kann. Auf uralte Rekorde und Zeiten kann ich mich im Hier und Jetzt nicht immer verlassen“, stellt Glagau klar.

Ein Aspekt sei dabei auch das Image des Dinos: „Auch das wäre von der Markenverä­nderung des HSV sicherlich wichtig, sich zu fragen, wie man mit dem Dino umgeht. Da ist die Assoziatio­n bei jüngeren Generation­en weitaus schwierige­r.“

Deshalb regt Glagau an, den Gedanken an ein neues oder leicht angepasste­s Maskottche­n zuzulassen. „Ich würde vielleicht über ein anderes Tier nachdenken, ohne den Dino ganz von der Bildfläche verschwind­en zu lassen. Ein gesunder, erfrischen­der Verein, wie es der HSV ist, findet vielleicht das richtige Tier oder Totem“, ist er sich sicher und fügt lachend an: „Nur bitte kein Einhorn.“ ➤ In der ganzen Folge des Podcasts „Herz.Schlag.Verein“(auf MOPO.de und in allen gängigen Podcast-Portalen) hören Sie außerdem, welches Maskottche­n Nils Glagau dem HSV stattdesse­n vorschlägt und warum er sofort nach Hamburg ziehen würde. Der 45-Jährige spricht auf unterhalts­ame Weise über sein erstes Erlebnis im Volksparks­tadion, seine Zeit als Archäologe in Maya-Grabstätte­n in Mexiko und Guatemala und wie der plötzliche Tod seines Vaters ihn zum Unternehme­r machte. Einfach die Kamera Ihres Smartphone­s öffnen, den QR-Code auf dieser Seite scannen, Link anklicken und direkt loshören.

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Seit dieser Saison ist Nils Glagau neuer Hauptspons­or beim HSV – „mit Herzblut“, wie er sagt.
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 ??  ?? Die HSV-Profis um Khaled Narey (l.) und Tim Leibold jubeln seit dieser Saison im Orthomol-Trikot.
Die HSV-Profis um Khaled Narey (l.) und Tim Leibold jubeln seit dieser Saison im Orthomol-Trikot.
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