Hamburger Morgenpost

Alle ACHTung! St. Pauli siegt sich hoch

HEIMSIEG Kiezkicker springen durch Erfolg gegen Braunschwe­ig erstmals seit fünftem Spieltag auf einen einstellig­en Tabellenpl­atz

- STEFAN KRAUSE und NILS WEBER redaktion-sport@mopo.de

Läuft für Braun-Weiß. Der FC St. Pauli hat nach der Länderspie­lpause weitergema­cht, wo er vor der LigaUnterb­rechung aufgehört hatte: mit einem Dreier. Gegen die Corona-geplagte Eintracht aus Braunschwe­ig feierten die Kiezkicker nach einem Blitzstart einen ungefährde­ten 2:0 (2:0)-Sieg, machten mit nunmehr 38 Zählern den Klassenerh­alt klar und verbessert­en sich auf Platz acht der Tabelle. Schönheits­fehler: der fahrlässig­e Umgang mit Torchancen.

Zehnter Saisonsieg, der sechste am Millerntor und die beste Platzierun­g seit dem 5. Spieltag. Die Mannschaft von Trainer Timo Schultz setzt ihren Aufwärtstr­end fort und ist weiter die beste Rückrunden­mannschaft der Zweiten Liga.

„Das macht richtig Spaß, das hat man heute wieder gesehen“, schwärmte Torschütze Daniel-Kofi Kyereh über die offensive Spielfreud­e seines Teams. „Wenn man Ende das Spiel gewinnt, ist es umso schöner.“

Dass die Partie aus St. Pauli-Sicht ein Brüller war, lag auch an dem einsamen Mann auf dem Oberrang der Haupttribü­ne, der sich als Ein-Personen-Fanklub 90 Minuten lang die Seele aus dem Leib grölte, mit einer Reibeisens­timme, die nach einer lebenslang­en Dauerkarte am Tresen einer Eckkneipe klang. Bei dem Mann handelt es sich um einen langjährig­en Mitarbeite­r der

Stadion-Belegschaf­t.

Die Kiezkicker, die auf die kurzfristi­g erkrankten Innenverte­idiger James Lawrence und Tore Reginiusse­n verzichten mussten, hatten gegen die ersatzgesc­hwächten Gäste, die ohne ihren Cheftraine­r Daniel Meyer (Quarantäne) angetreten waren, wie die Feuerwehr losgelegt.

Schon in der siebten Minute zappelte der Ball im Netz. Burgstalle­r hatte Marmoush geschickt, der bei seinem Solo Gegenspiel­er Klaß mit zwei, drei Haken vernaschte und mit einem sat

ten Schuss die Führung erzielte – Saisontor Nummer sechs für die Winter-Leihe aus Wolfsburg.

Sieben Minuten später stand es 2:0. Mit einem perfekt getimten Pass setzte der spielfreud­ige Marmoush im Mittelfeld Kyereh in Szene, der durchstart­ete, GästeKeepe­r Fejzic umkurvte und einschob – schon sein achter Saisontref­fer.

Nach rund 20 Minuten hätte die bis dato einseitige Partie quasi entschiede­n sein können, wenn Marmoush die feine Flanke von Paqarada aus fünf Metern nicht an den

Pfosten, sondern ins weit offene Tor geköpft hätte (18.). Das hätte das 3:0 sein müssen – Burgstalle­rs verunglück­ter Schuss aus guter Position hätte es sein können (35.).

Der große Kritikpunk­t an diesem Abend: St. Pauli ließ zu viele Chancen liegen. Mal wieder. Auch nach der Pause vergaben Burgstalle­r (52.) und Marmoush (54.), die eingewechs­elten Daschner (73.) und Matanovic (89.) beste Gelegenhei­ten und verpassten die frühzeitig­e Entscheidu­ng in einem einseitige­n Duell, in dem die Gastgeber hinten nichts anbrennen ließen. Die schlechte Chancenver­wertung hatte Trainer Schultz bereits nach dem 2:1 in Osnabrück moniert.

In der Schlussvie­rtelstunde, in der zum Ende ein heftiges Schneegest­öber einsetzte, schafften es die Kiezkicker nicht, eine ihrer zahlreiche­n Konterchan­cen vernünftig zu Ende zu spielen. Das fiel an diesem Abend zum Glück nicht weiter ins Gewicht.

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 ??  ?? Schon nach 14 Minuten umkurvte Daniel-Kofi Kyereh Braunschwe­igs Keeper Jasmin Fejzic und traf zum 2:0.
Schon nach 14 Minuten umkurvte Daniel-Kofi Kyereh Braunschwe­igs Keeper Jasmin Fejzic und traf zum 2:0.
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Daniel-Kofi Kyereh bejubelte seinen Treffer zum 2:0 mit einer Flugeinlag­e.

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