Die große Rückkehr des Chefs
Dreifach-Torschütze besticht. Verlängert der HSV mit ihm?
Am Ende sah er, der eigentlich als großer Triumphator die Heimreise hätte antreten sollen, ziemlich bedröppelt aus. Nach dem 3:3 in Hannover regierte bei Aaron Hunt trotz seiner drei Treffer die Enttäuschung. Was dennoch blieb, war ein weiteres ganz starkes Zeichen des Mannes, der sich in den vergangenen Wochen wieder zum Chef der Kompanie aufschwang.
Da hatte dann sogar Daniel Thioune Mitleid. „Wir hätten Aaron einen guten Moment bescheren und zum Matchwinner machen können“, ließ der HSV-Trainer wissen. „Wir sind da jetzt ein wenig in der Bringschuld, dass dieser Moment demnächst auch eintritt.“Tatsächlich hätte es diese Hunt-Gala schon verdient gehabt.
Die große Rückkehr des Chefs setzte sich auch in
Hannover fort. Seit Thioune sich mit seinen Führungsspielern austauschte und auch auf das Bestreben der Mannschaft hin den 34-Jährigen wieder zur tragenden Säule machte, hat der HSV nicht mehr verloren. Hunts Formkurve zeigt dabei weiter bergauf. Nach zwei Vorlagen gegen Heidenheim (2:0) nun drei Treffer in Hannover. Läuft. Im wahrsten Sinne des
Wortes, denn am Ostersonntag war der Ex-Kapitän mit einer Geschwindigkeit von 33,58 km/h sogar der schnellste Spieler auf dem Feld – eigentlich unglaublich. Damit ist Hunt in dieser Saison der fünftschnellste Spieler des HSV, hinter den anerkannten Sprintern Josha Vagnoman, Bakery Jatta, Sonny Kittel und Khaled Narey.
Wie aber geht es im Sommer weiter? Die Frage, ob Hunts dann auslaufender
Vertrag verlängert werden soll, stellt sich. Der HSV befindet sich im Austausch mit Hunts Agenten Efe Aktas, über Zahlen aber wurde noch nicht gesprochen. Im Hamburger Lager herrschte bislang eher Skepsis.
Logisch ist, dass der Routinier seine Position mit jedem guten Auftritt verbessert. „In dieser Verfassung hilft uns Aaron in jedem Fall“, weiß Sportdirektor Michael Mutzel. Und Hunt? Der hat Geduld, will erst mal aufsteigen – und tut gerade eine ganze Menge dafür.