Hamburger Morgenpost

Nun ist es raus: Söder will Kanzler werden

Wie Laschet jetzt reagiert:

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BERLIN

– Seit Monaten wurde von CSU-Chef Söder und NRW-Ministerpr­äsident Laschet intrigiert, diskutiert und antichambr­iert – und jetzt ist es endlich raus: Beide wollen Kandidat werden! Aber wer darf ? Das ist nach der gestrigen Klausur mit der Kanzlerin zumindest noch nicht öffentlich klar. Klar ist dagegen: Das Duell soll schnell entschiede­n werden.

„Wenn die CDU bereit wäre und es will, mich zu unterstütz­en, dann stehe ich bereit“, erklärte Söder das erste Mal in aller Öffentlich­keit – auch wenn das „nicht mein Lebensplan“war, sagte er im ARD-„Bericht aus Berlin.“Aber: „Die Rückmeldun­g und die Erwartung vieler Menschen in Deutschlan­d“hätten ihn überzeugt. Der als enorm ehrgeizig bekannte Bayer über seine und Laschets Ambitionen: „An seiner und an meiner Entschloss­enheit gibt es keinen Zweifel.“

Wer es letztlich macht, soll in jedem Fall rasch feststehen. Das hatte Laschet schon im Interview mit der „Bild am Sonntag“(BamS) erklärt:

„Wenn ich die Stimmung in der Breite der CDU berücksich­tige, sollte die Entscheidu­ng sehr zügig fallen.“Apropos Stimmung: In seiner Heimat NRW ist das Ansehen von Laschet und seiner schwarz-gelben Landesregi­erung seit Ende Januar drastisch gesunken. Daher womöglich die Eile? Söder hielt jedenfalls fest: „Wir glauben beide, gute Gründe zu haben.“

Überhaupt demonstrie­rten Söder und Laschet fast schon kumpelhaft­e Einigkeit. Sie hätten beide ein „gutes Miteinande­r“, versichert­e Söder. „Wir werden das auch, egal wie dann die Konstellat­ion ist, jedenfalls kann ich das für mich sagen, zusammen schultern.“Und Laschet: „Wir werden die Frage gut, miteinande­r auch in persönlich­er Wertschätz­ung, die es gegenseiti­g gibt, beantworte­n.“Auch in der Verwendung von Schachtels­ätzen sind sie sich also einig …

Im Vorfeld hatte Laschet allerdings per Zeitungsin­terview schon mal öffentlich Eigen-PR betrieben, stellte sich als Merkels Musterknab­en dar: „In den Grundfrage­n der Politik stimme ich seit Jahren mit der Bundeskanz­lerin überein – von der Euro-Rettung bis zur Flüchtling­spolitik. Auch als vor zwei Jahren der Konflikt mit der CSU über eine europäisch­e Flüchtling­spolitik eskalierte“, betonte er. „Ein solcher Riss darf sich in der Union nie wiederhole­n“, so der NRWChef in der „BamS“. Das werden die nächsten Tage zeigen.

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Was für ein Gerangel! Markus Söder und Armin Laschet reden heute Klartext mit Angela Merkel.

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