Hamburger Morgenpost

„Wir brauchen einen Elbtunnel für die S-Bahn“ SPD-Politiker will Ring-Linie von der City über die Veddel und Heimfeld bis nach Altona

ZUSÄTZLICH ZUR U4

- ANNALENA BARNICKEL annalena.barnickel@mopo.de

Eine neue S-Bahn-Linie, die den Hamburger Süden besser anbindet: Was für Pendler wie ein Traum klingt, will der Hamburger Bundestags­abgeordnet­e Metin Hakverdi (SPD) jetzt realisiere­n.

„Wir brauchen ganz dringend eine neue S-Bahn-Linie und wir brauchen auch einen S-Bahn-Ring für Hamburg“, erklärt der SPD-Politiker im Gespräch mit der MOPO.

„Das ist nicht nur für die Pendler der chronisch überfüllte­n S3 und S31 nötig, sondern auch für die Entlastung des Hauptbahnh­ofs“, so Hakverdi.

Seine Lösung: eine neue S-Bahn-Linie–dieS33–,die die Elbe nach Süden hin quert. Diese soll vom Hauptbahnh­of über die Veddel, Wilhelmsbu­rg, Harburg, Süderelbe durch einen SBahn-Tunnel unter der Elbe nach Altona und von dort wieder zum Hauptbahnh­of führen.

Die Ring-Bahn soll in beide Richtungen verkehren, sodass Fahrgäste von Altona aus auch direkt nach Bostelbek, Heimfeld und Harburg Rathaus gelangen. Mithilfe der geplanten Digitalisi­erung des Schienenne­tzes, ein Projekt der Deutschen Bahn, soll die Kapazität für eine weitere Linie reichen. „Der S-Bahn-Tunnel unter der Elbe muss gebaut werden. Für die restlichen Stationen, zum Beispiel Hausbruch Nord oder optional Moorburg gibt es bereits Schienen von der dortigen Hafenbahn-Trasse“, so der Bundestags­abgeordnet­e für Harburg, Bergedorf und Wilhelmsbu­rg. Das Projekt müsste zu großen Teilen vom Bund finanziert werden.

Er sieht im Bezirk Harburg ein enorm großes Wachstumsp­otenzial. „Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, müssen viele Pendler in den nächsten zehn Jahren umsteigen“, so Metin Hakverdi. „Das ist mit den bisherigen ÖPNV-Angeboten allerdings nicht realistisc­h.“

Für Pendler aus Neugraben und Stade nach Altona sei die S3 nicht attraktiv, für die Nutzung der S-Bahn müsse man einen Umweg von 20 Kilometern in Kauf nehmen, weil über den Hauptbahnh­of gefahren wird.

Eine Konkurrenz oder gar ein Ersatz zur geplanten U4-Erweiterun­g in den

Hamburger Süden soll die S33 übrigens auf keinen Fall werden. „Für die Klimaziele brauchen wir sowohl die U4 als auch die neue SBahn-Linie“, ist sich Hakverdi sicher.

Derzeit soll die U4 von den Elbbrücken bis zum Kleinen Grasbrook ausgebaut werden. Eine mögliche Erweiterun­g bis nach Wilhelmsbu­rg ist laut der Hochbahn derzeit Teil einer Machbarkei­tsstudie. Diese soll Anfang 2022 abgeschlos­sen sein.

Das ist nicht nur für die Pendler der chronisch überfüllte­n S3 und S31 nötig.

Metin Hakverdi (SPD)

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Nicht sonderlich attraktiv: Die S3 Richtung Neugraben ist oft überfüllt.
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Will mit der Ring-Linie den Hauptbahnh­of entlasten: Metin Hakverdi (SPD)
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So könnte die S33 künftig fahren – und Hamburgs Süden besser anbinden.
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