Das Problem mit den Abwehr-Kräften
VERTEIDIGUNG HSV bekommt zu viele Gegentore. Kann Leistner helfen?
Mit 57 erzielten Toren hat der HSV weiterhin die beste Offensive der Zweiten Liga. 14 Treffer wurden in den vergangenen neun Spielen erzielt. Gereicht hat das trotzdem nur für zwei Siege, weil es in der Abwehr auf der anderen Seite zu viele Aussetzer gab. Allein in den letzten beiden Spielen musste der HSV gleich fünf Gegentreffer hinnehmen.
„Wir haben in der Restverteidigung zu viele Fehler gemacht“, sagte Trainer Daniel Thioune nach dem enttäuschenden 1:2 gegen Darmstadt. „Wir haben die entscheidenden Momente nicht gut verteidigt“, betonte Sportdirektor Michael Mutzel, der damit vor allem Momente wie vor dem ersten Gegentor gegen Darmstadt meinte.
Während der HSV zuletzt in den Spielen gegen Heidenheim (2:0) und in Bochum (2:0) mit einer geschlossenen Abwehrleistung überzeugte und letztlich auch dadurch zum Erfolg kam, war die Fehlerquote in wichtigen Situationen in Hannover und gegen Darmstadt zu hoch – und das, obwohl es personell nicht wirklich viele Veränderungen in der Defensive gab.
Insgesamt steht der HSV in dieser Saison schon bei 35 Gegentoren. Nie hatten die Hamburger zum gleichen Zeitpunkt der Saison in Liga zwei mehr kassiert. Gleich sechs Zweitligisten kassierten aktuell weniger Gegentore als die Hamburger. Das passt nicht zu einer Spitzenmannschaft.
Mit Blick auf das Saisonfinale braucht der HSV eine stabile Defensive als Grundlage, um am Ende auch erfolgreich zu sein. Doch wie soll das Problem gelöst werden?
Einerseits macht die Rückkehr von Toni Leistner Hoffnung. Der Abwehrchef ist wieder fit und bereit für den Platz in der Innenverteidigung neben Stephan Ambrosius. Moritz Heyer könnte im Gegenzug als zusätzliche Absicherung in das defensive Mittelfeld rücken. Viel entscheidender wird allerdings sein, dass künftig gerade in hektischen Momenten auf den Platz wieder viel mehr geschlossen als Team verteidigt wird.