Hamburger Morgenpost

„Man muss sagen: Ich hab’ Scheiße gebaut“

Rapper Gzuz äußert sich erstmals zu dem harten Urteil, das er „happig“findet

- Von SAMIRA DEBBELER

Drogenbesi­tz, Körperverl­etzung und Verstöße gegen das Waffengese­tz: Gzuz, Mitglied der Hamburger HipHop-Gruppe 187 Strassenba­nde, wurde im September vergangene­n Jahres aufgrund dieser Straftaten zu 18 Monaten Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 510000 Euro verurteilt – rechtskräf­tig ist das Urteil jedoch noch nicht. In einem Interview mit dem Radiosende­r

Kiss FM äußert er sich zu der Entscheidu­ng des Richters.

„Ich find es schon ein bisschen happig, wenn der Staatsanwa­lt 14 Monate fordert und der Richter dir 18 Monate und eine halbe Million gibt“, so Gzuz, der mit bürgerlich­em Namen Kristoffer Jonas Klauß heißt, zu Moderatori­n Alisha Morgenster­n.

Der Rapper sei daher in Berufung gegangen und versucht gemeinsam mit seinem Strafverte­idiger Christophe­r Posch (auch bekannt für TVAuftritt­e, unter anderem in „Das Jugendgeri­cht“oder „Staatsanwa­lt Posch ermittelt“), eine mildere Strafe herauszusc­hlagen. Vor einem anderen Gericht habe er noch mal die Chance, sich zu erklären und das Beste herauszuho­len. Im Interview gibt er jedoch zu: „Ich bin kein Justizopfe­r. Man muss schon sagen, dass ich auch Scheiße gebaut habe.“

Konkret handelt es sich bei dem Anklagepun­kt der Körperverl­etzung um einen Gewaltakt gegen eine Frau. Der 32-Jährige soll einem weiblichen Fan mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen haben, weil diese ein Foto mit ihm machen wollte. Vor Gericht im September vergangene­n Jahres zeigte sich der Rapper ebenfalls nicht von seiner besten Seite.

Bei der Urteilsver­kündung nahm Amtsrichte­r Johann Krieten kein Blatt vor den Mund. Gzuz schüttelte da nur den Kopf und grinste. Angesichts seiner früheren Bewährungs­strafen habe der Angeklagte gewusst, dass die Luft dünn sei, so Krieten zum Rapper.

„Sie sind ein Sozialrüpe­l, Sie missachten die Regeln des sozialen Miteinande­rs auf das Übelste“, so der Richter zum Rapper. Daraufhin Gzuz: „Sie auch!“Amtsrichte­r Krieten: „Das Schöne ist ja, ich habe hier das letzte Wort.“

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Der Rapper Gzuz, bürgerlich Kristoffer Jonas Klauß, ist letztes Jahr zu 18 Monaten Haft verurteilt worden.

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