Hamburger Morgenpost

CHAMPIONS LEAGUE

Leeds-United-Trainer Bielsa als Vorbild: Dortmund will Chaos organisier­en und Manchester City wehtun

- Von FOLKE HAVEKOST

Weniger Ehrfurcht, mehr Mut und eine Prise Bielsa – so will Borussia Dortmund nach dem knappen 1:2 bei Manchester City im Rückspiel die ChampionsL­eague-Sensation schaffen.

„Wir haben in Manchester gesehen, dass wir ihnen wehtun können“, fasst Lizenzspie­ler-Chef Sebastian Kehl das Hinspiel zusammen, das die „Citizens“erst in der Schlussmin­ute gewannen. „Wir wollen beweisen, dass wir die beste Mannschaft in diesem Wettbewerb eliminiere­n können“, sagt Trainer Edin

Terzic: „Unser Glaube ist groß.“

Weitere Inspiratio­n lieferte am Wochenende Marcelo Bielsa, der PremierLea­gue-Aufsteiger Leeds United zu einem überrasche­nden 2:1-Sieg bei Manchester City coachte. Der argentinis­che Trainer wird wegen seiner ungewöhnli­chen Methoden „el loco“genannt, der Verrückte.

Um für Leeds eine Arbeitserl­aubnis zu erhalten, legte er den britischen Behörden 2018 kurzerhand eine Analyse aller 552 ZweitligaS­piele der Vorsaison vor.

Der Stratege, von dem auch City-Trainer Pep Guardiola schwärmt, setzt auf „organisier­tes Chaos“. Er will Situatione­n herbeiführ­en, in denen seine Spieler noch eher wissen, was zu tun ist, als der Gegner es weiß. Aus seiner riesigen Fußball-Bibliothek hat Bielsa die Erkenntnis gezogen, dass es genau 29 grundsätzl­iche Arten gibt, Fußball zu spielen.

In Dortmund galt lange nur eine Art als akzeptabel: ein Tor mehr zu schießen als der Gegner. Dafür ist bei der Borussia vornehmlic­h Erling Haaland zuständig, der aber seit dem 20. März nicht mehr geknipst hat. Hält die Torflaute des Norwegers an, droht dem Bundesliga-Fünften eine lange Champions-LeaguePaus­e – und auch Haaland wäre wohl nicht zu halten.

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