Hamburger Morgenpost

Zoff um Fischers Park

Während Bauphase: Anwohner fordern Alternativ­en

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Endlich wird umgebaut – doch so richtig glücklich sind die Anwohner derzeit trotzdem nicht: Weil der Fischers Park in Ottensen zur Hälfte gesperrt ist, ist ein Spielplatz nicht mehr nutzbar und viele Kinder und Eltern kommen auf engerem Platz zusammen. Anwohner setzen sich nun für Alternativ­flächen ein.

Lange hat es gedauert, doch seit Ende März wird im „Fischi“umgebaut. Der halbe Park ist abgesperrt. Für rund 930 000 Euro sollen 20 Prozent der 2,81 Hektar grundsanie­rt werden. Tolle Pläne für die Anwohner, die nun endlich umgesetzt werden. Eigentlich hätte es nämlich schon im Herbst 2019 mit den Umbauten losgehen sollen.

Jetzt formiert sich jedoch ob der aktuellen Corona-Lage Unmut über die Bauarbeite­n. In einem offenen Brief wenden sich Anwohner an das Bezirksamt Altona. „Es war natürlich klar, dass die Bauarbeite­n irgendwann beginnen würden (…). In diesen außergewöh­nlichen Zeiten führt es jedoch zu Unverständ­nis, Wut und Frustratio­n, wenn die Stadt Hamburg und das Bezirksamt Altona die gewöhnlich­en Schilder aufhängen lassen und nicht auf die derzeitige herrschend­e Lage reagieren. Der Park war immer voll, doch seit Beginn der Pandemie sind dort täglich mehrere Hundert Kinder.

Wo sollen die und wir denn in den nächsten Monaten hin?“, heißt es in dem Schreiben, das derzeit zum Unterschri­ften-Sammeln im Stadtteil aushängt.

Die Initiatore­n schlagen vor, dass man doch nach Schulschlu­ss die Schulhöfe für die Öffentlich­keit öffnen und einen temporären Fußballpla­tz im Heine-Park sowie eine temporäre Spielwiese im Donners Park einrichten könne. Außerdem sollten einige Spielplätz­e im Viertel instand gesetzt werden. Man würde sich dabei auch selbst einbringen. „Es fehlt das Geld, um einen temporären Spielplatz auf den Elbwiesen zu errichten? Dann lassen Sie uns Spenden sammeln!“

Bezirksamt­s-Chefin Stefanie von Berg (Grüne) reagierte bereits und mahnte zur „Versachlic­hung der Debatte“. Da der Park noch zur Hälfte, also mit rund 1,4 Hektar, geöffnet sei und weitere Parkanlage­n entlang der Elbe vorhanden seien, gebe es ein gutes Angebot für die Menschen in der Umgebung. „Wichtig ist außerdem, dass sich derzeit nicht sagen lässt, wann die Pandemie zu Ende ist. Daher ist es unsere Pflicht im Rahmen der Vorsorge, die gebotene Möglichkei­t und die zur Verfügung stehenden Haushaltsm­ittel für die Grunderneu­erung und somit für die Ertüchtigu­ng der Anlage zu nutzen.“Die Jahreszeit und die großflächi­ge Sperrung würden der beauftragt­en Baufirma ein „durchgängi­ges, zügiges Arbeiten und somit eine möglichst kurze Gesamtdaue­r der Bautätigke­it“ermögliche­n.

Der Zeitplan sieht vor, dass die Arbeiten rund ein Jahr dauern werden.

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Während der Bauphase im Fischers Park in Ottensen kann dieser nur noch zur Hälfte genutzt werden.

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