Vermieter warnen vor Wohnraum-Knappheit
Über 2000 vorgesehene Projekte in Hamburg gefährdet
Hamburgs soziale Vermieter haben aufgrund der CoronaPandemie vermehrt Probleme bei ihren Neubau- und Modernisierungsprojekten und fürchten, ihre Investitionsziele in diesem Jahr in Höhe von 1,42 Milliarden Euro zu verfehlen.
„Auf Baustellen treten inzwischen erhebliche Logistikprobleme auf, weil die Lieferketten unterbrochen sind“, sagt Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), in dem viele Vermieter wie etwa die SAGA, Vonovia und Baugenossenschaften organisiert sind. Und auch die Baukosten steigen dramatisch, so der VNW-Chef. Die Preise für Holz etwa seien um bis zu 200 Prozent in die Höhe geschossen.
Aufgrund der Preisentwicklung mache man sich große Sorgen über künftige Bauprojekte. Kostensteigerungen wolle man nicht einfach so an die Mieter weitergeben.
In diesem Jahr seien die geplante Fertigstellung von rund 1900 Wohnungen sowie der Baubeginn von 2140 vorgesehenen Projekten gefährdet, so Breitner. Dies seien keine guten Aussichten für den Hamburger Wohnungsmarkt. Viele Baubetriebe seien zudem stark ausgelastet. Auch dies erschwere den Wohnungsbau erheblich, da die VNW-Unternehmen nicht nach dem Prinzip „Koste es, was es wolle“bauen könnten.
Und auch die Modernisierung von Wohngebäuden stelle ein großes Problem dar. Die Mieter zeigten sich hierbei meist äußerst kooperativ, doch Innenmodernisierungen seien aufgrund der Hygienevorschriften kaum mehr möglich. Modernisierungen seien schon zu Beginn der Pandemie aufgeschoben worden, stauten sich jetzt und könnten nicht abgearbeitet werden. „Corona hat damit inzwischen auch die Baustellen erreicht“, so Breitner.