Zum Abschied gab es einen Ouzo
„TAGESSCHAU“Linda Zervakis moderiert zum letzten Mal – über 13 Millionen Menschen sehen zu
Sie ist eines der bekanntesten Gesichter der deutschen Nachrichten: Nach acht Jahren als „Tagesschau“-Sprecherin hat Linda Zervakis (45) am Montagabend ihre letzte Sendung moderiert. Zum Abschied gab es für die Hamburgerin in den „Tagesthemen“Blümchen und Ouzo von Co-Moderator Ingo Zamperoni.
13,43 Millionen Zuschauer haben den letzten Auftritt von Linda Zervakis als Sprecherin der ARD-„Tagesschau“verfolgt. Der Marktanteil am Montagabend ab 20 Uhr lag bei stolzen 43,2 Prozent, wenn man alle ausstrahlenden Kanäle vom Ersten über die Regionalsender bis 3sat und Phoenix zusammenrechnet. Die Hamburgerin verlas vor diesem Riesenpublikum Nachrichten, die sich unter anderem um den Impfgipfel, Militärausgaben und das Gedenken an die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl vor 35 Jahren drehten.
Am Ende des 15-MinutenBlockes verzichtete sie zunächst auf große Gesten oder extra Abschiedsworte. Stattdessen beließ sie es bei einer allgemeinen Verabschiedung der Zuschauer. „Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend. Machen Sie es gut und bleiben Sie gesund“, sagte Zervakis, die einen knallroten Hosenanzug trug, mit einem Lächeln. Auch bei ihrem ersten „Tagesschau“-Auftritt vor acht Jahren hatte sie einen roten Blazer getragen, wie aus ihrem Instagram-Post vom Montag hervorgeht.
Auf Twitter wurde Zervakis kurz nach der Sendung von Usern als „sympathischste Stimme der ,Tagesschau‘“und „immer klar, verbindlich und charmant“gelobt. So mancher zeigte sich allerdings erstaunt, weil es keinen Blumenstrauß oder Abschiedsworte gab.
Bei den ARD-„Tagesthemen“dagegen wurde die Hamburgerin zum Abschied gewürdigt und es gab auch Blümchen. Nachdem Ingo
Zamperoni seiner Kollegin – beide mit Mundschutz – einen dicken Blumenstrauß überreicht hatte, sagte er: „Wir werden dich sehr, sehr vermissen.“Zervakis freute sich und bedankte sich mit einer Runde Schnaps. „Kein griechischer Abschied ohne Ouzo“, sagte die 45-Jährige und stieß mit Zamperoni an.
Zervakis war seit 2006 bei ARD-aktuell und sprach seit 2013 auch die 20-Uhr-Nachrichten des ARD-Flaggschiffes. Die Nachrichtensendung zieht derzeit täglich auf allen Ausspielwegen deutlich mehr als zehn Millionen Zuschauer an. Das „Tagesschau“-Team habe Zervakis als Menschen und Kollegin sehr geschätzt, sagte ARDaktuell-Chefredakteur Marcus Bornheim Anfang April, als die Abschiedsnachricht bekannt wurde.
Zervakis ist in den vergangenen Jahren aber nicht nur wegen der „Tagesschau“zu einem bekannten Fernsehgesicht geworden. Die mit ihrer Familie in Hamburg wohnende Journalistin mit griechischen Wurzeln war in den vergangenen Jahren zunehmend auch abseits der Nachrichtensendungen zu sehen.
So ging sie in der Sendung „Linda Zervakis: Alles auf Anfang“mit prominenten Gästen auf Zeitreise zu prägenden Orten, machte bei vielen Promi-Quizshows mit, hat den Podcast „Gute Deutsche“mit Interviews mit Menschen mit Migrationshintergrund auf die Beine gestellt und ist im Sozialen Netzwerk Instagram aktiv. Sie schrieb zudem Bücher, so brachte sie 2020 den Bestseller „Etsikietsi. Auf der Suche nach meinen Wurzeln“heraus.
Zuletzt hatte sie auch gemeinsam mit ihrer Kollegin Caren Miosga von sich reden gemacht, weil sie gemeinsam das Buch „Alle sind so ernst geworden“von Benjamin von Stuckrad-Barre und Martin Sutter als Hörbuch eingelesen haben. Zudem war sie in den vergangen Jahren auch in Musikvideos der Bands Beginner, Deichkind und Die Ärzte zu sehen.
Wie es nach der „Tagesschau“für sie weitergehen wird, wollte sie zunächst noch nicht verraten. Das wolle sie aber auf ihrem Instagram-Account bekannt geben, hatte sie Anfang April ihren Followern versprochen. Dort hatte Zervakis am Montag dann auch weiter emotionale Worte für ihren Abschied gefunden.
„Das waren acht aufregende und schöne Jahre.“Sie bedankte sich dabei bei dem gesamten Team vor und hinter der Kamera. „Danke, dass ich ein Teil von euch sein durfte und in den Jahren bei euch sehr viel gelernt habe, das ich niemals missen möchte.“
Wir werden dich sehr, sehr vermissen. „Tagesthemen“-Sprecher Ingo Zamperoni