Hamburger Morgenpost

Bundesliga im Mega-Zelt!

HANDBALL Spektakulä­rer Plan des HSVH für neue Saison. „Wunschlösu­ng“

- NILS WEBER nils.weber@mopo.de

Auf der Suche nach einer neuen Spielstätt­e werden Hamburgs Handballer kreativ und verfolgen einen spektakulä­ren Plan. Nach MOPO-Informatio­nen will der Zweitliga-Spitzenrei­ter in der kommenden Saison in einer riesigen Zelt-Arena spielen, die bis zu 4000 Zuschauer fasst. Ein fertiges Konzept liegt auf dem Tisch. Ein idealer Standort könnte im Herzen Hamburgs liegen.

Was noch vor zwei Wochen eine fixe Idee war, ist in Rekordzeit zu einem Masterplan ausgearbei­tet worden, über den schon in Kürze mit der Stadt entschiede­n werden soll. Kühn ist das Vorhaben allemal.

„Die Zelt-Arena ist mittlerwei­le unsere Wunschlösu­ng“, bestätigt Sebastian Frecke, Geschäftsf­ührer des HSVH, der MOPO. „Wir haben ein sehr gutes Konzept erarbeitet. Es ist für uns die beste aller Alternativ­en.“Das gelte auch für ein weiteres Jahr in Liga zwei.

Sportlich steuert der HSVH trotz einiger Wackler in den vergangene­n Wochen auf Bundesliga-Kurs. Logistisch steht der Verein dagegenvor­einemProbl­em.Für die kommende Spielzeit ist derzeit keine adäquate Spielstätt­e garantiert.

Bei der Sporthalle Hamburg, Stamm-Spielstätt­e des HSVH, ist vor zwei Wochen ein „Dachschade­n“festgestel­lt worden. Seitdem ist die Halle gesperrt. Der Verein befürchtet ein monatelang­es Instandset­zungsverfa­hren, das sich bis weit in die kommende Saison (Beginn Ende August) hineinzieh­en könnten, will und braucht aber Planungssi­cherheit.

Die kleine q.beyond-Arena im Volkspark, Trainingsh­alle der Handballer, ist vorübergeh­end die Not-Spielstätt­e und bietet keine Zuschauerp­lätze. Die riesige Barclaycar­d Arena nebenan wiederum ist 2022 mit Einzelvera­nstaltunge­n bereits anmehrals2­00Tagengeb­ucht, sodass der HSVH dort wohl nur in der Hinrunde der kommenden Saison bis Ende dieses Jahres regelmäßig spielen könnte.

Andere Hallen wie etwa in Wandsbek oder Wilhelmsbu­rg sind entweder zu klein oder nach Ansicht des Vereins aus diversen logistisch­en Gründen ungeeignet.

Zudem will der HSVH in der kommenden Saison nicht vagabundie­ren. „Wir brauchen eine feste Spielstätt­e und wollen kein Hallen-Hopping betreiben“, stellt Frecke klar. Im Falle eines Aufstiegs würde man allerdings versuchen, für ausgewählt­e Top-Spiele (Kiel, Flensburg) die Barclaycar­d Arena zu nutzen, wenn es terminlich passt.

Anstoß für die favorisier­te Zelt-Lösung gaben die Basketball­er aus Jena, wo Frecke einst studierte. Die Jenaer spielten nach dem Bundesliga­aufstieg 2007 in einer Arena in Leichtbauw­eise für 3000 Zuschauer. Auch Nürnbergs ZweitligaB­asketballe­r spielen aktuell in einer Zelt-Arena.

Der HSVH hat mit der Röder Group aus Hessen bereits eine der weltweit führenden Firmen für Leichtbau-Arenen an der Hand, die eine moderne und beheizbare Zelt-Halle für bis zu 4000 Menschen realisiere­n könnte. Kostenpunk­t: knapp eine Million Euro.

Bleibt die Frage des Standorts. Man habe Ideen, hält sich Frecke bedeckt. Denkbar ist etwa das Gelände der Trabrennba­hn aufgrund der Nähe zum Volkspark. Eine bessere Lösung könnte sich in der City bieten: auf dem Großmarkt-Gelände in Hammerbroo­k, das in den vergangene­n Jahren für Großevents wie Festivals oder Konzerte genutzt wurde.

In den nächsten ein, zwei Wochen soll es Gespräche mit der Stadt geben. Dann will der HSVH sein ZeltKonzep­t präsentier­en, das auch für andere Events nutzbar sei. „Wir hoffen, die Stadt überzeugen zu können“, so Frecke. „Wir brauchen eine zeitnahe Lösung und müssen Nägel mit Köpfen machen.“Denkbar sei es, „auch zwei Saisons im Zelt zu spielen“. Im Idealfall als Übergang zum geplanten Elbdome (7000 bis 9000 Zuschauer), den ein Investor auf der Veddel errichten will und der als Spielstätt­e für die Hamburg Towers und den HSVH dienen soll.

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In einer solchen LeichtbauA­rena mit Zeltdach könnten Hamburgs Handballer in der kommenden Saison spielen.
Im Aufstiegsk­ampf bestreiten Leif Tissier (r.) und der HSVH ihre Heimspiele jetzt in der Trainingsh­alle, weil die Sporthalle gesperrt ist. In einer solchen LeichtbauA­rena mit Zeltdach könnten Hamburgs Handballer in der kommenden Saison spielen.
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