Hamburger Morgenpost

„Bleib stark, mein Bruder!“

SCHOCK-DIAGNOSE Ambrosius erleidet Kreuzbandr­iss. Tröstende Worte der HSV-Kollegen

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Sie rechneten beim HSV mit dem Schlimmste­n und sahen sich leider schnell bestätigt. Am Dienstag musste Stephan Ambrosius das Training abbrechen, schon am Abend hatte der Abwehrmann dann traurige Gewissheit: Bereits zum zweiten Mal in seiner noch jungen Karriere zog er sich einen Kreuzbandr­iss im rechten Knie zu und wird nun ein halbes Jahr pausieren müssen. Für Ambrosius wurde damit auch der Traum von der U21-EM (im Juni) und der Teilnahme an den Olympische­n Spielen mit dem DFB-Team (ab 23. Juli) auf überaus brutale Weise zerstört.

Was für ein Schock für Ambrosius, den Mann, der sich bislang zur positivste­n Überraschu­ng dieser HSV-Saison aufschwang. 26 von 30 Zweitliga-Spielen absolviert­e er, stand dabei immer in der Startelf – und war unumstritt­en. Nun macht ihm sein Knie zum zweiten Mal einen Strich durch die Rechnung. Bereits im Dezember 2018 riss das Kreuzband an derselben Stelle.

Die Bestürzung beim HSV ist entspreche­nd groß. Und es spricht für den Geist der Mannschaft, dass ausgerechn­et derjenige, der Ambrosius nun ersetzen wird, sich als einer der Ersten öffentlich äußerte. „Bleib stark, mein Bruder! Wir stehen alle hinter dir“, ließ Rick van Drongelen via Instagram verlauten.

Der Niederländ­er dürfte heute gegen Karlsruhe für seinen verletzten Kollegen in die Abwehrmitt­e rutschen. Das Schicksal treibt mitunter merkwürdig­e Spielchen. Lange musste van Drongelen auf diese Chance warten, nachdem er sich Ende Juni 2020 selbst das Kreuzband gerissen hatte und beim Comeback im März bei St. Pauli (0:1) schließlic­h das Außenband. Nun profitiert er vom großen Pech seines Kumpels.

Wie aber geht es mit Ambrosius weiter? Der U21-Nationalsp­ieler hatte etwas Glück im Unglück. Meniskus oder Innenband wurden nicht beschädigt. Da ein glatter Riss des Kreuzbands vorliegt, ist die Operation eher unkomplizi­ert. Schon heute soll der Eingriff erfolgen.

Danach heißt es dann: Geduld haben und sich langsam rankämpfen. Nach dem fürchterli­chen Ende einer bis dahin so starken Saison.

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Rick van Drongelen (l.) war einer der Ersten, der Stephan Ambrosius Trost spendete. Heute gegen Karlsruhe wird er ihn ersetzen.

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