Hamburger Morgenpost

Chef für Bond

JOB GESUCHT? Der britische Geheimdien­st braucht einen neuen Q!

- Von MIRIAM KAEFERT

LONDON – Damit „007“und Kollegen im Dienste Ihrer Majestät die Fiesen und Schlechten dieser Welt elegant zur Strecke bringen können, brauchen Sie Q , den genialen Kopf hinter ausgefuchs­ten Abwehrsyst­emen. Aber: Wer macht den Job? Die Stelle ist derzeit vakant! Und nein, es geht nicht um den nächsten BondStreif­en – sondern um einen ranghohen, top dotierten Posten beim britischen Geheimdien­st!

Ein güldener Kuli mit Explosions­funktion, ein Propeller-U-Boot, das aussieht wie ein Krokodil, die handliche Anti-Hai-Pistole oder ein Aston Martin mit eingebaute­r Raketenram­pe – die Szenen, in denen Q James Bond seine aberwitzig­en Erfindunge­n präsentier­t, gehören zu den Highlights jedes „007“-Streifens. Von 1963 bis 1999 spielte Desmond Llewelyn den Q in 17 Filmen, seit 2012 übernimmt Ben Whishaw die Rolle. Im Kino.

Im wahren Leben sucht der MI6 aktuell dringend einen neuen Q. Und ja, der Titel lautet auch beim echten Geheimdien­st mittlerwei­le tatsächlic­h hochoffizi­ell: „Q“! Ein cleverer Coup von Behördench­ef Richard Moore, der rein optisch auch prima in einen „007“-Streifen passen würde. Der Mann möchte den Geheimdien­st weniger geheim erscheinen lassen.

Auf Twitter postete er nun die Stellenanz­eige. Gesucht wird demnach nach einer erfahrenen TopKraft aus den Branchen Digitaltec­hnologie oder Maschinenb­au: „Als Q sind Sie verantwort­lich für die Teams, die Technologi­en einführen, um unsere Missionen gegen die härtesten Gegner des Vereinigte­n Königreich­s

durchzufüh­ren“. Und: „Sie verwandeln digitale Technologi­en mit Zerstörung­spotenzial für unsere Operatione­n in Möglichkei­ten. Sie bringen uns an die Spitze der Digitalisi­erung!“

Ja, die Zeiten von explodiere­nden Kulis und Raketenwer­fern im Kofferraum sind beim Geheimdien­st Ihrer Majestät vorbei. Dafür aber auch die, in denen Frauen bevorzugt als gut geföhnte „Miss Moneypenny“-Sekretärin­nen heißen Bohnenkaff­ee servieren. Innerhalb der nächsten fünf Jahre will der MI6 mit seiner Mitarbeite­rstruktur ein Abbild des britischen Bevölkerun­gsdurchsch­nitts sein – deshalb haben Bewerber abseits britisch-blasser Männlichke­it explizit gute Chancen. Die Bewerbungs­frist endet am 26. Mai. Allerdings geht der Job nur an Briten. Allzu offen will der Geheimdien­st dann doch nicht werden …

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Bond und Q, der seit 2012 vom Briten Ben Whishaw (40) gespielt wird
Richard Moore ist der Chef des britischen Geheimdien­stes. Bond und Q, der seit 2012 vom Briten Ben Whishaw (40) gespielt wird
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Bis der neue „007“-Streifen mit Daniel Craig ins Kino kommt, ist der Job besetzt. Der Start von „No Time To Die“wurde auf den 8. Oktober verschoben.

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