Darum war dieser Einsatz so schwierig
BILLBROOK Großbrand im Heizkraftwerk: Mehr als 100 Feuerwehrleute löschen bis in die Nacht
Großalarm für die Hamburger Feuerwehr am Dienstagabend: In einem Kraftwerk in Billbrook war ein Feuer ausgebrochen – ein Kohlebunker drohte Opfer der Flammen zu werden. Weit über 100 Einsatzkräfte waren über viele Stunden im Einsatz.
Der Dienstag hatte es einsatzmäßig in sich für die Feuerwehr: Bis zum Nachmittag war sie bereits zu zwei größeren Bränden in Lohbrügge und Rahlstedt ausgerückt. Im Anschluss daran standen mehrere wetterbedingte Einsätze durch die starken Sturmböen an.
Doch auch danach gab es keine Ruhe. Gegen 17.40 Uhr ging eine Feuermeldung in der Leitstelle ein: Großbrand in einem Heizkraftwerk an der Andreas-Meyer-Straße.
Angestellte meldeten ein Feuer im Bereich der Förderbänder – der Löschzug 25 der
Feuerwache Billstedt rückte aus. „Schon auf der Anfahrt sah der Zugführer die enorme Rauchentwicklung und löste die zweite Alarmstufe aus“, so Feuerwehrsprecher Dennis Diekmann. Über einen Zwischenspeicher und ein weiteres Förderband hatte sich der Brand weiter ausgeweitet und drohte einen Kohlebunker zu erfassen.
Damit begann für die Retter ein langer und kräftezehrender Einsatz. Schließlich wurde sogar die vierte Alarmstufe ausgerufen. Immer mehr Löschzüge wurden angefordert – am Ende waren 100 Retter über zehn Stunden im Einsatz.
Für die Löscharbeiten bestand laut dem Feuerwehrsprecher enormer Wasserbedarf. Deshalb rückten mehrere Freiwillige Wehren an, die auf Wasserversorgung spezialisiert sind. Auch ein Löschboot kam zum Einsatz, um Wasser aus einem Kanal an die Einsatzstelle zu pumpen.
Wegen der enormen Hitzeentwicklung bestand Gefahr, dass die Statik des Gebäudes beeinträchtigt sein könnte. Nur unter größter Vorsicht konnten die Retter zum Brandherd vordringen. Dazu mussten sie die Löschschläuche über mehrere Etagen verlegen – immer unter Atemschutz.
Gegen 22 Uhr kam dann die lang ersehnte Entwarnung: Der Brand konnte durch die intensiven Löschmaßnahmen lokal begrenzt werden. Das Silo mit rund 15.000 Tonnen Kohle wurde nicht erfasst.
Dennoch dauerten die Löscharbeiten in dem Kraftwerk bis weit in die Nacht an. Gestern Morgen rückte noch ein Löschzug für die Nachkontrolle an.