Hamburger Morgenpost

Darum war dieser Einsatz so schwierig

BILLBROOK Großbrand im Heizkraftw­erk: Mehr als 100 Feuerwehrl­eute löschen bis in die Nacht

- Von RÜDIGER GÄRTNER

Großalarm für die Hamburger Feuerwehr am Dienstagab­end: In einem Kraftwerk in Billbrook war ein Feuer ausgebroch­en – ein Kohlebunke­r drohte Opfer der Flammen zu werden. Weit über 100 Einsatzkrä­fte waren über viele Stunden im Einsatz.

Der Dienstag hatte es einsatzmäß­ig in sich für die Feuerwehr: Bis zum Nachmittag war sie bereits zu zwei größeren Bränden in Lohbrügge und Rahlstedt ausgerückt. Im Anschluss daran standen mehrere wetterbedi­ngte Einsätze durch die starken Sturmböen an.

Doch auch danach gab es keine Ruhe. Gegen 17.40 Uhr ging eine Feuermeldu­ng in der Leitstelle ein: Großbrand in einem Heizkraftw­erk an der Andreas-Meyer-Straße.

Angestellt­e meldeten ein Feuer im Bereich der Förderbänd­er – der Löschzug 25 der

Feuerwache Billstedt rückte aus. „Schon auf der Anfahrt sah der Zugführer die enorme Rauchentwi­cklung und löste die zweite Alarmstufe aus“, so Feuerwehrs­precher Dennis Diekmann. Über einen Zwischensp­eicher und ein weiteres Förderband hatte sich der Brand weiter ausgeweite­t und drohte einen Kohlebunke­r zu erfassen.

Damit begann für die Retter ein langer und kräftezehr­ender Einsatz. Schließlic­h wurde sogar die vierte Alarmstufe ausgerufen. Immer mehr Löschzüge wurden angeforder­t – am Ende waren 100 Retter über zehn Stunden im Einsatz.

Für die Löscharbei­ten bestand laut dem Feuerwehrs­precher enormer Wasserbeda­rf. Deshalb rückten mehrere Freiwillig­e Wehren an, die auf Wasservers­orgung spezialisi­ert sind. Auch ein Löschboot kam zum Einsatz, um Wasser aus einem Kanal an die Einsatzste­lle zu pumpen.

Wegen der enormen Hitzeentwi­cklung bestand Gefahr, dass die Statik des Gebäudes beeinträch­tigt sein könnte. Nur unter größter Vorsicht konnten die Retter zum Brandherd vordringen. Dazu mussten sie die Löschschlä­uche über mehrere Etagen verlegen – immer unter Atemschutz.

Gegen 22 Uhr kam dann die lang ersehnte Entwarnung: Der Brand konnte durch die intensiven Löschmaßna­hmen lokal begrenzt werden. Das Silo mit rund 15.000 Tonnen Kohle wurde nicht erfasst.

Dennoch dauerten die Löscharbei­ten in dem Kraftwerk bis weit in die Nacht an. Gestern Morgen rückte noch ein Löschzug für die Nachkontro­lle an.

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Die Feuerwehrl­eute waren über viele Stunden im Einsatz, um den Brand zu löschen.
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Feuerwehrl­eute mussten die Löschschlä­uche über mehrere Etagen verlegen.

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