Hamburger Morgenpost

Senkrechts­tarter im Rampenlich­t

TIMO SCHULTZ Kiel, der HSV und angeblich auch Werder blicken auf St. Paulis Coach

- VOM FC ST. PAULI BERICHTEN STEFAN KRAUSE UND MAX WEINHOLD redaktion-sport@mopo.de

So schnell kann’s gehen im Fußball. Vor fünf Monaten noch stand Timo Schultz kurz davor, als gescheiter­tes Experiment aus den eigenen Reihen des FC St. Pauli abgeheftet zu werden. Inzwischen hat sich der 43-Jährige einen Namen gemacht. Nicht nur, aber vor allem wegen des Krachers in Kiel am Freitagabe­nd schaut der Fußball-Norden auf den Senkrechts­tarter.

Zuvorderst natürlich im eigenen Klub. Vier Punkte aus den letzten drei Partien in Kiel, gegen Hannover und in Regensburg, dann haben die Kiezkicker einen neuen Rückrunden-Vereinsrek­ord aufgestell­t. Und das mit einer Spielweise, die für Begeisteru­ng sorgt. „Ich bin supergerne hier und sehe, dass

wir was entwickelt haben“, erklärte Schultz, seit 2005 Braun-Weißer. „Dementspre­chend gehe ich davon aus, dass ich auch nächstes Jahr noch hier bin.“

Dass die Darbietung­en der Seinen, gepaart mit dem charismati­schen Auftreten des Ex-Profis, andere Vereine auf ihn aufmerksam gemacht haben, liegt in der Natur der Sache. Die „Sport Bild“brachte ihn als NachfolgeK­andidaten für Florian Kohfeldt in Bremen ins Spiel, sein Name stünde auf einer geheimen Liste. „Da diese Liste ja geheim ist, frage ich mich erst mal, woher man solche Informatio­nen hat“, sagte der ehemalige Werderaner schmunzeln­d und fügte an: „Und da es die Sport Bild ist und nicht der Kicker, müssen wir dem nicht so viel beimessen.“Dass er „ein Stück weit Werder-Fan“sei, daraus habe er nie einen Hehl gemacht.

Auch in Kiel war Schultz einst aktiv und vor knapp zwei Jahren Kandidat auf den Trainerpos­ten, zudem kennt er mit Co-Trainer Fabian Boll, Torwartcoa­ch Patrik Borger oder Fin Bartels so einige aus dem StörcheNes­t gut. „Natürlich freut man sich persönlich für sie, wenn sie sportliche­n Erfolg haben“, räumte er ein und sagte auf die Frage, ob er eher Kiel, dem HSV oder Düsseldorf den Aufstieg gönne, lachend: „Darauf antworte ich nicht.“Klar ist aber auch: Zu verschenke­n hat St. Pauli auch in Kiel gar nichts. „Wenn der Schiri anpfeift, brettern wir alles rein. Es gibt noch neun Punkte, die wollen wir holen“, kündigte Schultz an.

Was man wiederum beim HSV gern hören wird, die Rothosen sind auf St. Paulis Hilfe im Aufstiegsr­ennen angewiesen. Trotzdem: „Den HSV-Fans werde ich gar nichts verspreche­n“, sagte Schultz. „Ich kann nur unseren Fans verspreche­n, dass wir Vollgas geben werden. So wie wir es auch gegen Fürth gemacht haben.“

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Hat zurzeit gut lachen: Timo Schultz macht mit dem FC St. Pauli reichlich Freude und auf sich aufmerksam.
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