Ausgangssperre fällt am Mittwoch
Tschentscher verkündet Stufenplan zu Kitas etc.
92,3. Da lag die Inzidenz am Freitag. Nachdem der Wert, um den zurzeit unser aller Leben kreist, zu Beginn der Woche zwischen Werten über und unter 100 pendelte, scheint er sich jetzt unter der magischen Grenze zu halten. Der Senat stellte den Fahrplan für die Lockerungen vor, die bereits ab kommendem Mittwoch umgesetzt werden könnten. In Hamburg wird es einen Stufenplan geben.
„Am kommenden Montag wird die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 100 liegen“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher zur Eröffnung der Pressekonferenz am Freitagnachmittag: Die Inzidenzen in allen Altersstufen seien zurückgegangen, der R-Wert liege konstant unter eins, die Belastungen auf den Intensivstationen seien gesunken und die Zahl der Geimpften steige.
Um aber einen JojoEffekt zu vermeiden, werden dennoch nicht alle Beschränkungen auf einmal gelockert. Hamburg setzt auf einen Stufenplan. Bei einem konstanten Inzidenzwert unter 100 würde am kommenden Mittwoch zunächst die Ausgangssperre aufgehoben werden.
Stufe 1: Ab Mittwoch, dem 12. Mai
Der Senat sieht vor allem die Dringlichkeit bei den Kindern und Jugendlichen. Daher wird es im ersten Schritt wieder einen eingeschränkten Regelbetrieb in den
Kitas geben. Kindersport im Freien ist mit bis zu zehn Kindern nach Testung und unter Aufsicht möglich. Der Wechselunterricht an den Schulen wird nach den Mai-Ferien starten. Für die Teilnahme am Präsensunterricht gilt eine Testpflicht.
Ebenfalls sollen außerschulische Musik- und
Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche einzeln oder in Kleingruppen wieder möglich sein – hier besteht eine Testpflicht für das Lehrpersonal. Auf den Spielplät
zen müssen nur noch dann Masken getragen werden, wenn der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann. Im Kulturbereich dürfen Museen, Gedenkstätten und Ausstellungshäuser mit begrenzter Besucherzahl öffnen, Voraussetzung für einen Besuch ist ein negativer Test und Kontaktnachverfolgung.
Stufe 2: 10 bis 14 Tage nach Stufe 1
Je nach Infektionslage wird der Senat entscheiden, wann die jeweils nächste Stufe beginnt. Dabei wird zum einen auf die Inzidenz geschaut sowie auf den RWert, die Belastungen der Intensivstationen und die Impfquote.
Im zweiten Schritt wird der Einzelhandel wieder öffnen. Shoppen ist mit einem negativen Test und unter Angabe der Kontaktdaten möglich. Die Anzahl der Kunden wird nach Verkaufsfläche begrenzt werden. Die Kontaktbeschränkungen werden auf fünf Personen aus zwei Haushalten erweitert, Kinder bis 14 Jahre werden nicht gezählt.
Kindersport im Freien wird mit bis zu 20 Kindern möglich sein und ab diesem Zeitpunkt ist auch der kontaktfreie Sport mit bis zu zehn Erwachsenen unter freiem Himmel wieder erlaubt, sofern alle negativ getestet sind. Kinder dürfen ihren Geburtstag mit bis zu zehn Freunden feiern. Körpernahe Dienstleistungen über Friseure und Fußpflege hinaus können ihre Arbeit aufnehmen. Kunden müssen einen negativen Test und ihre Kontakte hinterlegen.
Hinzu kommt die Wiederaufnahme außerschulischer Bildungsangebote in halben Gruppen mit negativem Corona-Test sowie der offenen Kinder- und Jugendarbeit und anderer sozialer Arbeit in begrenzten Gruppen. Beim praktischen Fahrunterricht gilt eine Testpflicht. In Parks
und Grünanlagen müssen nur dann Masken getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann.
Kulturelle, sportliche und vergleichbare Veranstaltungen unter freiem Himmel dürfen wieder stattfinden. Hierfür sind neben der Testund Kontaktnachverfolgungspflicht feste Sitzoder Stehplätze erforderlich sowie eine Terminbuchung. Hinzu kommen einige ausgewählte Modellversuche zur Erprobung von Kultur- und Sportveranstaltungen in Innenräumen.
Stufe 3: 10 bis 14 Tage nach Stufe 2
Über die möglichen Öffnungen der dritten Stufe wird der Senat noch im Einzelnen diskutieren und weitere Informationen veröffentlichen. Geplant sind Öffnungen und Lockerungen in den Bereichen
Sport, Kultur (zum Beispiel
Schule, Hochschule, Kitas, Kinderund Jugendhilfe, bei sozialen Einrichtungen, Veranstaltungen im Freien und Kontaktbeschränkungen.
In einem vierten Schritt wird über weitere Öffnungen im Bereich Gastronomie, Hotellerie, Beherbergungswesen und touristische Angebote diskutiert.