Hamburger Morgenpost

Restaurant streicht Tierquäler-Gericht von Karte

St. Georg: Peta macht Druck – noch ein Anbieter

- Von SILVIA RISCH

Das chinesisch­e Restaurant „Mei Moon“in St. Georg streicht Froschsche­nkel von der Speisekart­e. Zuvor hatten die Tierrechtl­er von Peta den Geschäftsf­ührer auf das Leid der Tiere aufmerksam gemacht. Unter welch qualvollen Bedingunge­n die Frösche auf dem Teller landen – und welches Lokal in Hamburg sie noch verkauft.

„Froschsche­nkel sind keine Spezialitä­t, sondern pure Tierquäler­ei“, sagt Tanja Breining, Biologin und Fachrefere­ntin der Tierrechts­organisati­on Peta. Fröschen würden dabei „grausam die Beine abgehackt, oft bei lebendigem Leib“. Umso mehr freue sie sich, dass das Restaurant „Mei Moon“an der Bremer Reihe die Froschsche­nkel nun von der Menükarte genommen hat. Zuvor hätten die Tierschütz­er den Chef über das Leid der Tiere informiert.

„Wir haben Froschsche­nkel von der Internetsp­eisekarte genommen, da uns das Tierwohl genauso am Herzen liegt wie Ihnen“, zitiert Peta den Geschäftsf­ührer des „Mei Moon“. Ein Mitarbeite­r des Restaurant­s bestätigt dies auch gegenüber der MOPO: „Es gibt seit diesem Jahr keine Froschsche­nkel mehr bei uns.“

Das chinesisch­e Restaurant „Man Wah“am Spielbuden­platz

(St. Pauli) habe zwar noch Froschsche­nkel auf der Speisekart­e, habe „Peta“aber aktuell versichert, nur noch die Restbestän­de zu verkaufen und danach keine neuen mehr anzubieten. „Weitere Restaurant­s in Hamburg, die Froschsche­nkel anbieten, sind uns derzeit nicht bekannt“, sagt Tanja Breining zur MOPO.

Die „Herstellun­g“von Froschsche­nkeln sei laut Peta EU-weit verboten – der Großteil der in Europa erhältlich­en Froschsche­nkel stamme von frei lebenden Tieren aus Asien und Südosteuro­pa. Recherchen der Tierrechtl­er in Asien hätten aufgedeckt, dass die Frösche in der freien Natur gefangen und in überfüllte­n Säcken bis zu zwei Tage ausharren müssen – viele ersticken qualvoll.

„Den Überlebend­en schneiden die Mitarbeite­nden mit Messern in den Nacken oder zerstückel­n sie teils bei lebendigem Leib“, heißt es. Indonesien verkaufe jedes Jahr Hunderte Millionen Froschsche­nkel an die EU und sei das weltweit größte Exportland dieses Produkts. In Deutschlan­d sei sogar nicht nur die „Produktion“der Froschsche­nkel verboten. Laut Peta könne es sich auch beim Weiterverk­auf von importiert­en Schenkeln um „Beihilfe zur Tierquäler­ei“handeln.

 ?? ?? Vor allem in Asien gelten Froschsche­nkel weiter als Delikatess­e.
Vor allem in Asien gelten Froschsche­nkel weiter als Delikatess­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany