Unter Wölfen: Undercover beim Treffen türkischer Rechtsradikale er
WILHELMSBURG Die Veranstaltung verläuftt moderat und nahezu harmonisch. Doch der Verfassungsschutz warnt
rund 100 Personen an. Objektiv deutet bei dieser Veranstaltung erst mal nichts auf eine rechtsextreme Gesinnung hin. Die Menschen, sei es am Empfang oder draußen im Food Truck, sind extrem nett und zuvorkommend. Die Gäste – Männer, Frauen, sogar Familien mit Kleinkindern – lächeln, sie kommen miteinander ins Gespräch.
Es fühlt sich nicht danach an, als würden sich hier Rechtsextreme treffen, die vom Turanismus, also der Wiedervereinigung aller Turkvölker, träumen und Kurden, Armenier, Griechen und Juden als Feinde betrachten – sprich: die grundlegende Ideologie der Grauen Wölfe teilen. Irritierend mag da auch die Einleitung der Redebeiträge erscheinen: Die Gäste werdewerden aufgefordert aufzustehen – für die deutsche National lit hymne. Man wolle dami Deutschland Ehre erweisen n. Danach ertönt aus den Laut tmus sprechern die türkische Hym ne. Der Großteil singt mit. Nach einigen Versen au dem Koran, vorgelesen von n einem islamischen Gelehrten n, tritt ADÜTDF-Präsident Sen ne. türk Dogruyol auf die Bühne Er betont, dass die Föderation weder ras ssistisch, faschistisch noch antisemitisch sei. Auch Kurden gegenüber sei man nicht feindlich. Aber man habe was gegen die PKK, „weil das Terroristen sind“, sagt er. Ihm sei es zudem wichtig zu sagen, dass „wir zwar Türken und Muslime, aber gegen keine andere Religion sind“. Er fordert Anwesende dazu auf, die Gesetze Deutschlands zu respektieren. Man solle beide Kulturen schätzen. Wichtig sei es trotzdem, zuerst die türkische Muttersprache zu lernen, weil Eltern so am besten die Kinder erziehen könnten. Dogruyol spricht sich zudem für die Integration der türkischen Gemeinschaft in Deutschland aus, „ohne aber eigene kulturelle Identitäten zu verlieren“. Er ermutigt gerade Jüngere dazu, wählen zu gehen. „Das ist das Wichtigste.“
Während der Rede hört die Menge aufmerksam zu. Einige schwingen türkische Flaggen. Unter Beifall werden Yilmaz