Hamburger Morgenpost

„Sag mir, dass ich was wert bin“

ALBUM Schmerzvol­le Lyrics, kräftige Stimme: James Arthur besingt auf „Bitter Sweet Love“große Gefühle

- Von RABEA GRUBER

Zwischen seinem Hamburg-Auftritt kürzlich in der Elbphilhar­monie und seinem Auftritt in der Sporthalle haut James Arthur mal eben eine neue Platte raus. Schmerzvol­le Lyrics, kräftige Stimme und samtweiche Melodien – mit seinen Balladen ist der 35-Jährige zu einem der erfolgreic­hsten britischen Singer/Songwriter aufgestieg­en. „Bitter Sweet Love“ist Studio-Album Nummer fünf und verpackt wieder große Gefühle.

Gleich der Titeltrack überrascht zum Beispiel mit einem Indie-Rock-Groove, der an britische Musikerkol­legen wie The

1975 oder Sea Girls erinnert. Im Verlauf des

Albums legt Arthur dann eine Bandbreite an Gitarrenso­unds vor: „From

The Jump“kommt beispielsw­eise eher getragen daher, auf „New Generation“sind Punk-Einflüsse zu hören.

„Ich wusste, dass ich wieder ein Singer/Songwriter-Album machen wollte, weil mein letztes Album etwas ganz anderes war“, sagte Arthur im Gespräch mit der dpa. Auf „It’ll All Make Sense In the End“(2021) hatte der Musiker unter anderem auch Rap-Elemente und elektronis­che Beats verbaut. Das gute Feedback der Fans auf Akustik-Versionen dieser Songs habe ihn aber inspiriert, nun auch wieder reduzierte Lieder zu schreiben. Herausgeko­mmen sei ein Album in zwei musikalisc­hen Teilen – den Rock- und Punksongs sowie den Balladen.

Auch der nach Arthurs Worten wohl persönlich­ste Song des Albums, „Free Falling“, ist eine Klavierbal­lade. „Tell me I’m worth something“(„Sag mir, dass ich etwas wert bin“), fleht er darin, von Streichern untermalt. „Ich schätze, ich hatte das Gefühl, dass ich eine Art Bestätigun­g von der Welt brauchte“, sagte Arthur über das Lied.

Für andere Songs habe er dagegen Geschichte­n entwickelt, die zwar von persönlich­er Erfahrung gefärbt, aber nicht unbedingt autobiogra­fisch seien. Das thematisch­e Konzept von „Bitter Sweet Love“sei es, „die Schönheit und Brutalität der Liebe“darzustell­en.

James Arthur, der aus dem nordenglis­chen Middlesbro­ugh stammt, schrieb die Platte in West Hollywood gemeinsam mit dem Songwriter Steve Solomon. Der hatte ihm 2016 auch zu „Say You Won't Let Go“verholfen. Das isist der Song, mit dem Arthur der Durchbruch inn den USA gelang und der Anfang 2023 dort DDiamant-Status eerreichte – also mehr aals zehn Millionen Mal verkauft wurde.

DDie internatio­nale BBühne hatte Arthur 22012 als Sieger der CCastingsh­ow „X FFactor“betreten. Der sschwermüt­ige Song „Impossible“wurde sein erster Hit, große Balladen sein Markenzeic­hen. In den vergangene­n Jahren probierte er sich aber auch in anderen Genres aus.

Mit „Bitter Sweet Love“zeigt Arthur nun einen stimmigen Weg, die bei Fans beliebten sentimenta­len Stücke mit neuen Einflüssen zu kombiniere­n. Dazu passt auch der letzte der 13 Titel: „Homecoming“. Der Song beginnt mit folkiger, reduzierte­r Gitarrenbe­gleitung, bevor Piano, Streicher und Schlagzeug einsetzen. „It’s a long way back“, stellt Arthur darin fest. Und endet mit dem Satz „This is my homecoming“.

Album: „Bitter Sweet Love“erscheint diesen Freitag (26. Januar) via Columbia Records/Sony; Konzert: 26.1., 20 Uhr, Sporthalle, 58,20 Euro

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