Langer Todeskampf Erste Hinrichtung mit Stickstoff
– 1988 beging Kenneth Eugene Smith im Alter von 22 Jahren einen Auftragsmord. Er und zwei Mittäter wurden gefasst. Smith sollte 2022 mit einer Giftspritze getötet werden. Doch es gelang nicht, die Kanüle in seinen Arm zu legen. Stundenlang lag er festgeschnallt auf einer Pritsche und wartete auf den Tod. Im Anschluss an die versuchte Hinrichtung wurde ihm eine posttraumatische Belastungsstörung attestiert. Am Donnerstagabend (Ortszeit) ist der 58-jährige Smith nun in einem Gefängnis im US-Bundesstaat Alabama mittels sogenannter Stickstoffhypoxie exekutiert worden, wie Alabamas Justizminister Steve Marshall im Anschluss mitteilte. Die Hinrichtungsmethode sei weltweit erstmals zum Einsatz gekommen.
Bei der Prozedur bekommt der Todeskandidat über eine Maske Stickstoff zugeführt – die Folge ist der Tod durch Sauerstoffmangel. Menschenrechtsexperten hatten vorab beklagt, die Methode sei ungetestet und Smith könnte einen grausamen Tod sterben, der womöglich Folter gleichkomme. Alle Versuche seiner Anwälte, die Exekution aufzuhalten, waren jedoch erfolglos. Hingerichtet wurde Smith in einem Gefängnis in Atmore. Nach Angaben von Marshall dauerte die Exekution weniger als 30 Minuten. Als Beobachter zugelassen waren nur wenige Medienvertreter, darunter eine Reporterin des regionalen Fernsehsenders WHNT. Ihr zufolge sagte Smith kurz vor seinem Tod: „Heute Abend hat Alabama die Menschheit dazu gebracht, einen Schritt zurück zu machen.“Und weiter: „Ich gehe mit Liebe, Frieden und Licht.“Die Reporterin berichtete weiter, mit dem
Start der Stickstoffzufuhr habe Smith begonnen, sich zu winden und zu zittern. Mehrere Minuten lang habe er schwer geatmet, bevor schließlich keine Atemzüge mehr zu beobachten gewesen seien.
Ein Vertreter der Strafvollzugsbehörde sagte, Smith habe zum Teil gezuckt und abnormal geatmet. Aber das sei erwartet worden und entspreche dem Forschungsstand zu Stickstoffhypoxie. Im Prozess hatte Smith zwar zugegeben, er sei bei der Tat anwesend gewesen. Er beteuerte aber, sich an der tödlichen Attacke selbst nicht beteiligt zu haben.