Zehn Jahre Haft für zweifache Entführung von Frau
Gericht verurteilt Vater (54) und Sohn (27)
Im Prozess um die zweimalige Entführung einer Frau nach Niedersachsen hat das Landgericht Hamburg einen Angeklagten zu zehn Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Die Große Strafkammer habe den 54-Jährigen wegen Geiselnahme in zwei Fällen, Vergewaltigung sowie gefährlicher und vorsätzlicher Körperverletzung schuldig gesprochen, so die Pressestelle des Gerichts. Ein mitangeklagter Sohn des 54-Jährigen bekam zwei Jahre Haft auf Bewährung. Den 27-Jährigen sprach das
Gericht wegen gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Freiheitsberaubung und Nötigung schuldig. Der Deutsche soll im Frühling 2020 versucht haben, mit den beiden Entführungen sowie mit Schlägen und Todesdrohungen seine Lebensgefährtin zur Fortsetzung ihrer Beziehung zu zwingen. Die damals 39 Jahre alte Frau hatte erklärt, dass sie sich nach 23-jähriger Beziehung von ihm trennen wolle. Der Grund dafür war laut Anklage ein mehrwöchiger Aufenthalt des Mannes in Untersuchungshaft.
Der 54-Jährige soll die Frau am 13. April 2020 in Eidelstedt in sein Auto gelockt haben und mit ihr in einen Wald bei Bad Bentheim (Niedersachsen) gefahren sein. Nach Schlägen und Drohungen habe sie sich ihrem Partner gefügt, erstattete dann aber Strafanzeige. Wenige Tage später soll der 54-Jährige die Frau erneut entführt haben. Dafür habe er ein Auto gemietet und seinen Sohn und dessen Freund um Mithilfe gebeten. Dem Freund versprach er laut Anklage 1000 Euro. Am 19. April 2020 lauerten die drei Männer der Frau in der Tiefgarage ihrer Wohnung auf. Die 39-Jährige sei in Begleitung des gemeinsamen Sohnes gewesen. Der damals 18-Jährige habe sich vor seine Mutter gestellt. Die Angeklagten sollen ihn zu Boden geschlagen und mit der Frau davongefahren sein. Nach sechs Tagen befreite die Polizei die Frau in Nordhorn (Grafschaft Bentheim) und nahm den 54-Jährigen fest.