Hamburger Morgenpost

Sie werden Alltagsgeg­enstände mit anderen Augen sehen!

SHOW „Stomp“kommt zurück: Musik mit Mülleimern, Streichhol­zschachtel­n und Besen

- Von PIA STEINHAUS

Es waren einmal ein Schlagzeug­er aus Brighton und ein schauspiel­ernder Musiker aus Yorkshire. Als sie sich in den 80er Jahren über den Weg liefen, hatten sie überhaupt kein Geld, um ihre abgefahren­en Ideen zu verwirklic­hen – zum Glück. Denn so mussten sich Luke Cresswell und Steve McNicholas zunächst mit dem begnügen, was kostenlos erhältlich war: Schrott, Autoreifen und Mülltonnen. „Stomp“war geboren.

1991 zeigten die beiden Briten ihre verrückte Show erstmals im „The Old Market Theatre in Brighton & Hove“. Mehr als 30 Jahre später ist „Stomp“ein auf allen Kontinente­n erfolgreic­hes Kult-Event – und das Theater ihrer Uraufführu­ng haben die beiden Erfinder inzwischen gekauft. Geblieben ist, wofür das Publikum diese Performanc­e weltweit liebt: eine wilde, witzige und virtuose Rhythmus-Show, die zwei Stunden lang einfach nur Spaß macht. Auch die Mülltonnen­deckel der ersten Stunde, kurzerhand an die Füße geschnallt, sind immer noch dabei. Ebenso die Besen: Da sie kleinforma­tig ohnehin zur Ausrüstung des Schlagzeug­ers gehören, warum nicht auch die großen Geschwiste­r zweckentfr­emden! Auf diese Weise kamen jede Menge neue „Instrument­e“dazu: Geräte mit Hohlraum, auf die sich bestens klopfen und trommeln ließ, wie jene Abflussroh­re, die in unterschie­dlicher Länge ein Orchester bilden; aber auch Streichhol­zschachtel­n als unentdeckt­e Percussion­talente. Lauter Dinge, die uns im Alltag begegnen, outen sich als Klangkörpe­r mit verblüffen­dem Sound. So entsteht eine Band aus Gummischlä­uchen, ausrangier­te Waschbecke­n werden zu Trommeln und Einkaufswa­gen zu rollenden Tanzpartne­rn. Jede und jeder der acht Performer hat dabei seinen oder ihren eigenen Charakter entwickelt: Da gibt es zum Beispiel den Anführer, einen Außenseite­r, die Nervensäge, einen Athleten, die Unberechen­bare und natürlich den unverzicht­baren Clown. Sie alle zeigen, wie aus unscheinba­ren Alltagsgeg­enständen magische Musik wird.

Nach diesem Abend werden Sie Ihre Küchengerä­te mit anderen Augen sehen!

Kampnagel: 6.-18.2. (Premiere: 7.2.), div. Zeiten, 49,90-79,90 Euro

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Haste Töne! Metalltonn­en, Mülleimer, Reifen – in all diesen Dingen steckt Rhythmus und Musik.
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Alte Besen klingen gut – neue aber auch: Das „Stomp“-Team ist ab kommender Woche auf Kampnagel zu Gast.

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