Hamburger Morgenpost

Einzige Altonaer Postbank-Filiale geschlosse­n

ÄRGERNIS Schon seit November kein Service mehr – Kunden sind wütend. Warum passiert dort nichts?

- PAULINE REIBE pauline.reibe@mopo.de

Freitagmit­tag in der Altonaer Poststraße (AltonaAlts­tadt): Die Laune ist im Keller. „Postbank is fucked off !“, ruft ein wütender Kunde und verlässt schnaubend die PostbankFi­liale. Ja, Kunden der Deutschen Post haben es in Altona gerade nicht leicht. Schon seit November ist die Filiale auf unbestimmt­e Zeit geschlosse­n. Der Grund: eine Taubenkack­e-Plage. Doch mittlerwei­le scheint es, als hätte die Postbank die Filiale einfach vergessen.

Auch ich bin vor einigen Tagen nichtsahne­nd mit meinem Paket zu der Postbank-, DHL- und Deutschege­laufen, nachdem ich in zwei Paketshops abgewiesen wurde, die keine EC-Karte akzeptiere­n. Auf so eine große Filiale wird doch Verlass sein, dachte ich mir. Doch in der Altonaer Poststraße stand ich vor verschloss­enen Türen. Da hing dasselbe Schild wie schon vor zweieinhal­b Monaten: „Aufgrund der laufenden Baumaßnahm­en ist diese Filiale bis auf Weiteres geschlosse­n.“Alternativ­en werden auch genannt, in Eimsbüttel, der Innenstadt und der HafenCity. Für manche ist das aber keine angemessen­e Alternativ­e. Für die Omi zum Beispiel, die ihren Hackenpors­che kaum die Treppen hoch und runter kriegt. Und die Frau, die mit ihrer Einkaufsta­sche im SB-Bereich der Post steht und schimpft: „Es kann doch nicht wahr sein, dass es in einem so großen Bezirk wie Altona keine einzige Postbank-Filiale gibt!“

Die „Baumaßnahm­en“sind eigentlich Reinigungs­arbeiten wegen Taubenkack­e. „Die Tauben hatten sich durch eine Lücke in der Dachkonstr­uktion eingeniste­t, wodurch es zu Verschmutz­ung und einer starken Geruchsbel­ästigung kommt. Wir haben dies frühzeitig beim Vermieter adressiert. Die erforderli­chen Reinigungs­und Renovierun­gsarbeiten laufen, sind aber umfassende­r als erwartet“, erklärt ein Postbank-Sprecher auf MOPO-Anfrage.

In dieser Woche kam nun ein zweites Problem hinzu, das die Kunden noch mehr auf die Palme bringt. Aufgrund eines Internetau­sfalls funktionie­ren auch die SB-Automaten im Eingang nicht mehr. „Dieses Problem wird hoffentlic­h schnell behoben“, so der Sprecher. Das hieß es allerdings auch bei der Taubenkack­e.

Die Kunden kommen im Dreißigsek­undentakt die Stufen zu der Filiale hinauf – und werden oben enttäuscht. Denn erst dort kann man die Aushänge zu den Problemen lesen. „Die nächstgele­gene Filiale der Postbank mit Vollsortim­ent, SB-Bereich und Beratung rund um das Thema Geld befindet sich am Sandtorkai 44, 20457 Hamburg“, schreibt der Postbank-Sprecher.

Nur hat nicht jeder die Zeit und Kraft, dort mal eben hinzufahre­n. Er gibt noch weitere Möglichkei­ten für Kunden der Bank: „Telefon-Banking, beleghafte Aufträge per Girobrief (auf Papier, gebührenpf­lichtig), die Postbank-App“, zählt der Sprecher auf. „Beispielsw­eise bei Edeka, Lidl, Rewe und Penny kann man sich beim bargeldlos­en Einkauf Bargeld auszahlen lassen.“Wer das alles nicht möchte, t muss sich gedulden. Denn auf die Frage, wann die Filiale wieder aufmacht, gibt es dieselbe Antwort wie im November: „Wann wir die Filiale wieder w öffnen, steht derzeit noch nicht fest.“

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Seit Monaten ist die Filiale in der Altonaer Poststraße geschlosse­n.
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Mit einem Schild weist die Postbank lapidar auf die Schließung hin, sogar die Automaten sind außer Betrieb.
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