Hamburger Morgenpost

Bei Alsterhaus-Pleite: Stadt könnte Millionen verlieren

Bürgschaft sicherte Kredit für Betriebsko­sten

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Anfang der vergangene­n Woche wurde es offiziell: Die Luxus-Kaufhauske­tte „KaDeWe Group“, zu der auch das prestigetr­ächtige Alsterhaus am Jungfernst­ieg gehört, reichte einen Insolvenza­ntrag ein. Diesem wurde bereits stattgegeb­en – wie geht es jetzt weiter? Das Nobel-Kaufhaus bleibt zunächst geöffnet, allerdings droht der Stadt Hamburg durch die Pleite ein Millionen-Verlust.

Denn das liegt an einer Bürgschaft, die schon ein paar Jahre zurücklieg­t – genauer gesagt fast vier Jahre. Zu Beginn der Corona-Krise 2020 sicherte der

Bund der

„ K a D e We Group“zusammen mit den Ländern

Berlin und Hamburg still und heimlich eine Bürgschaft in Höhe von 90 Millionen Euro zu. Die „KaDeWe Group“ist als Tochterfir­ma der Signa Holding Teil des wankenden Immobilien-Imperiums von René Benko. Die Holding meldete bereits im November 2023 Insolvenz an, seitdem wurden immer mehr Tochterfir­men zahlungsun­fähig, darunter Galeria

Karstadt-Kaufhof, die Flüggerhöf­e am Rödingsmar­kt und zuletzt auch die Projektges­ellschaft des umstritten­en Elbtowers in der HafenCity.

Die Bürgschaft sicherte laut einem Bericht der „taz“einen Kredit für Betriebsko­sten – also die bereits in der Vergangenh­eit kritisiert­en hohen Mietzahlun­gen der Kaufhäuser an den Signa-Konzern.

Der Hamburger Anteil an dieser Bürgschaft liegt laut NDR bei 25 Prozent, das entspricht umgerechne­t 22,5 Millionen Euro. Weitere 25 Prozent zahlte demnach die Hauptstadt, den Rest übernahm der Bund. Angesichts der aktuellen Insolvenz stehen die Chancen schlecht, dass der Bund, Berlin oder Hamburg ihr Geld je wiedersehe­n. Wie hoch der Verlust tatsächlic­h sein wird, bleibt aber wohl geheim. Laut der Hamburger Wirtschaft­sbehörde berichte der Bund aufgrund von gesetzlich­en Bestimmung­en über Bürgschaft­en grundsätzl­ich nur in „nicht öffentlich verfügbare­n“Drucksache­n.

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Das Alsterhaus am Jungfernst­ieg. Der Betrieb läuft normal weiter.

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