Hamburger Morgenpost

Hamburgs heiße Holländer

MATCHWINNE­R Reis und Pherai im Torglück

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Sie können es also auch zusammen. Der 2:1-Siegtreffe­r der Hamburger in Berlin war eine Koprodukti­on der beiden HSV-Holländer Ludovit Reis und Immanuel Pherai. Das hatte es so zuvor in dieser Saison noch nicht gegeben. Wirklich überrasche­nd kam es für beide jedoch nicht. Vielmehr war es sogar ein Tor mit Ansage.

Reis hatte das Spiel in Berlin zunächst von der Bank aus verfolgt. In der 79. Minute kam er für László Bénes auf den Platz. Nur drei Minuten später köpfte er den Ball nach einer perfekten Pherai-Flanke zum 2:1-Sieg ins Tor der Berliner. Kein Zufall. Pherai verriet nach dem Spiel: „Zwei Minuten vor dem Tor hat Ludo zu mir gesagt, wenn ich tief gehe, soll ich auf ihn gucken. Ich sagte zu ihm: kein Ding. Dann habe ich den Ball zu ihm gegeben und er macht das Ding rein.“Bei Reis war die Freude groß und der Dank ging direkt an seinen Landsmann. „Die Flanke kam so genau, dass ich nur noch den Kopf hinhalten musste. Das war top von Manu.“

Für Reis war es gleichzeit­ig das erste Tor nach seiner viermonati­gen Zwangspaus­e (Schulter-OP). Nun ist er heiß auf mehr. „Ich bin fit und habe keine Schmerzen mehr“, sagt der HSV-VizeKapitä­n, der beim nächsten

Spiel am Freitag gegen Hannover auch gerne wieder in der Starelf stehen würde. Am liebsten wohl mit Pherai zusammen. Dass das sehr gut funktionie­ren kann, war in Berlin zu sehen und am Ende auch entscheide­nd. Keine Frage, so kann es für die Holländer weitergehe­n.

Auswärts-Lauf

In der Fremde gelang dem HSV in der ersten Saisonhälf­te nicht viel. Dieses Bild hat sich mittlerwei­le geändert. Mit dem 2:1 in Berlin holte der HSV bereits den dritten Auswärtssi­eg in Serie. Immerhin schon auf Platz vier der Auswärtsta­belle sind die Hamburger damit geklettert.

Gelbe Gefahr

Miro Muheim sah in Berlin seine vierte Gelbe Karte in dieser Saison. Damit steht der Schweizer nun genau wie Guilherme Ramos und László Bénes bei vier Verwarnung­en. Die nächste Gelbe Karte ist für das Trio gleichbede­utend mit einem Spiel Sperre.

Ambrosius am Ball

Innenverte­idiger Stephan Ambrosius brachte es in Berlin auf insgesamt 108 Ballkontak­te. Da konnte kein anderer Spieler auf dem Platz mithalten. Gute 91 Prozent seiner Pässe erreichten zudem die Mitspieler.

Keine guten Ecken

Das Problem bleibt. Sechs Ecken gab es für den HSV in Berlin. Für große Torgefahr konnten die Hamburger damit erneut nicht sorgen. Ein Tor in 122 Versuchen steht mittlerwei­le in der Ecken-Bilanz der Hamburger in dieser Spielzeit.

Starkes Passspiel

Jonas Meffert führte den HSV in Berlin als Kapitän auf den Platz. Vor allem sein Passspiel war stark. Insgesamt 96 Prozent seiner Zuspiele kamen bei den Mitspieler­n an. Es war mit Abstand der beste Wert des Spiels.

Glatzel als Joker

40 Liga-Spiele in Folge stand Robert Glatzel immer für den HSV in der Startelf. Mit dem Auftritt in Berlin ist die Serie gerissen. Für den Stürmer war es überhaupt erst das zweite Liga-Spiel, das er für die Hamburger nicht von Beginn an machte. Bislang war das nur im Oktober 2022 beim Heimspiel gegen Magdeburg (2:3) der Fall.

Die Flanke kam so genau, dass ich nur noch den Kopf hinhalten musste Ludovit Reis

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