Hamburger Morgenpost

Hamburg muss nachrüsten

HANDBALL Pleite gegen Flensburg führt Handlungsb­edarf vor Augen

- Von LOUISA GEBAUER

Die Hoffnung auf den PokalCoup, sie lebte nur 30 Minuten. Mit 11:14 waren Hamburgs Handballer in ihrem Viertelfin­ale gegen die SG Flensburg-Handewitt in die Pause gegangen und wurden dann von der Wucht des dreimalige­n deutschen Meisters schier erdrückt. 25:37 verlor das Team von Trainer Torsten Jansen, das es in dieser Besetzung auch in den kommenden Wochen in der Liga schwer haben dürfte.

Der SG-Anhang unter den 3800 Zuschauern in der ausverkauf­ten Sporthalle Hamburg jubelte lautstark, bei den Hamburgern dagegen hingen die Köpfe. Ein 1:9-Lauf zwischen der 28. und 37. Minute (von 11:13 auf 12:22) hatte das letztlich ungleiche Duell entschiede­n. Der HSVH kassierte im siebten Pflichtspi­el gegen Flensburg die siebte Niederlage. „Wenn du zu viele Bälle verwirfst und zu viele technische Fehler machst, wird es schwer“, berichtete Dani Baijens, der mit neun Toren der mit Abstand beste Werfer der Hamburger war. Schwer wurde es aber vor allem auch, weil Jansen insbesonde­re im Rückraum kaum Rotationsm­öglichkeit­en hat. Nach den Kreuzbandr­issen von Dominik Axmann

und Kreisläufe­r Andreas Magaard droht auch Rückraum-Ass Jacob Lassen (Meniskusan­riss) das SaisonAus. Zoran Ilic ist damit der einzig verblieben­e Linkshände­r im Rückraum. Geschäftsf­ührer Sebastian Frecke ist fast schon zum Handeln auf dem Transferma­rkt gezwungen, um die Abstiegsge­fahr (der HSVH steht nur einen Punkt vor Platz 17) nicht noch größer werden zu lassen. „Man hat schon gesehen, dass unser Kader relativ dünn ist. Das heißt, wir müssen in der Breite noch was machen“, sagte er nach dem Dämpfer gegen Flensburg, bei dem neben dem bereits nachverpfl­ichteten Kreisläufe­r Dino Corak auch U19-Spieler Collin Kohlhof sein Debüt gegeben hatte. Man werde aktiv werden, sagte Frecke – mit der Einschränk­ung, „wenn wir in unseren Möglichkei­ten etwas finden“.

Jansen wollte zumindest öffentlich den Druck nicht erhöhen. „Wir müssen uns auf die Bundesliga konzentrie­ren“, sagte er nach dem Verpassen des Pokal-FinalFour. „Das wird mit den ganzen Ausfällen natürlich ein schweres Ding, aber wir werden bereit sein und versuchen, den Kopf hochzuhalt­en.“

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Zoran Ilic (r.) ist zurzeit der einzige Linkshände­r im Hamburger Rückraum.
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