Hamburger Morgenpost

Jetzt soll es auf die Zielgerade gehen

VERTRAG Die Intensität des Dialogs zwischen St. Pauli und Hürzelers Beratern steigt

- STEFAN KRAUSE und KURT KRINK redaktion-sport@mopo.de

ST. PAULI-KURZPÄSSE

WAHL: Connor Metcalfes Traumtor gegen Kiel (5:1) ist bei der Wahl zum Tor des Jahres mit 6,05 Prozent der Stimmen auf Platz 6 gelandet. WÜRDIGUNG: Elias Saad ist dank seines starken Auftritts gegen Greuther Fürth (3:2) erstmals in dieser Saison zum „Spieler des Tages“des „Kicker“gekürt worden. WARMMACHEN: Heute wird um 11.30 Uhr trainiert. Die Einheit ist öffentlich.

VON ST. PAULI BERICHTEN

Die Worte klangen unmissvers­tändlich. „Ich will beim FC St. Pauli bleiben“, hatte Fabian Hürzeler nach dem 3:2-Erfolg gegen Greuther Fürth betont und war so in die Offensive gegangen, was die Situation um seine weiterhin ausstehend­e Vertragsve­rlängerung betrifft. Beim Verein hat man das wohl registrier­t, mehr aber auch nicht.

Denn wenn das Wörtchen „wenn“nicht wär’, wären der Kiezklub und sein begehrter Trainer schon längst übereingek­ommen. Die Verantwort­lichen wissen sehr wohl um die grundsätzl­iche Ausrichtun­g des 30-Jährigen und darum, dass er seine Arbeit am Millerntor gern fortsetzen möchte. So hatte es Hürzeler auch am Samstag kommunizie­rt: „Ich habe den Verantwort­lichen und dem Verein ganz klar mitgeteilt, dass ich gerne bei St. Pauli bleiben will.“Das sei die Klarheit, die er in die Nummer reinbringe­n könne. „Das ist das Einzige, was ich machen kann“, hatte der Coach gesagt – und damit dann aber auch ein nicht ganz unbedeuten­des Detail ausgespart. Denn wie man vermuten konnte, hakt die Sache weiterhin an der Formulieru­ng einer Ausstiegsk­lausel. Würden Hürzeler und seine Berater-Agentur Roof diesbezügl­ich Abstriche machen, stünde einer Verlängeru­ng schon heute nichts mehr im Weg. In St. Paulis Führungset­age aber will man zumindest keine Klausel, die die Gefahr beinhaltet, binnen kurzer Zeit plötzlich ohne Trainer dazustehen, weil irgendein Erstligist die Option bei Hürzeler wahrnimmt. Und entgegen der eigenen Überzeugun­g nachzugebe­n, nur weil der Druck mit jedem neuen Tag nicht weniger wird, kommt für BraunWeiß auch nicht in die Tüte. Anderersei­ts sinkt angesichts des großartige­n Rückrunden­starts mit neun Punkten aus drei Partien mit zunehmende­r Dauer der Verhandlun­gen die Wahrschein­lichkeit des Einflusses der Trainer-Entscheidu­ng. Und zwar in beide Richtungen. Die Mannschaft legt eine derart beeindruck­ende Stabilität an den Tag, dass sie weder einen großartige­n Push benötigt noch Gefahr zu laufen scheint, sich von einem eventuelle­n Hürzeler-Abschied aus der Bahn werfen zu lassen. Dennoch ist man natürlich bestrebt, so schnell wie möglich Licht ins Dunkel zu bringen. Die Intensität des Dialogs wird dieser Tage steigen, wobei es wichtig zu wissen ist, dass die Problemati­k nichts am sehr guten Verhältnis zwischen Hürzeler und Sportchef Andreas Bornemann verändert hat. Eine baldige Entscheidu­ng steht trotzdem bei den beiden ebenso ganz oben auf der Agenda und wäre auch für alle, die es mit St. Pauli halten, eine Entlastung. Egal, wie sie am Ende ausfallen wird.

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Wollen auch über die Saison hinaus bei St. Pauli zusammenar­beiten, müssen sich aber über die Vertragsde­tails einigen: Andreas Bornemann (l.) und Fabian Hürzeler

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