Jetzt soll es auf die Zielgerade gehen
VERTRAG Die Intensität des Dialogs zwischen St. Pauli und Hürzelers Beratern steigt
ST. PAULI-KURZPÄSSE
WAHL: Connor Metcalfes Traumtor gegen Kiel (5:1) ist bei der Wahl zum Tor des Jahres mit 6,05 Prozent der Stimmen auf Platz 6 gelandet. WÜRDIGUNG: Elias Saad ist dank seines starken Auftritts gegen Greuther Fürth (3:2) erstmals in dieser Saison zum „Spieler des Tages“des „Kicker“gekürt worden. WARMMACHEN: Heute wird um 11.30 Uhr trainiert. Die Einheit ist öffentlich.
VON ST. PAULI BERICHTEN
Die Worte klangen unmissverständlich. „Ich will beim FC St. Pauli bleiben“, hatte Fabian Hürzeler nach dem 3:2-Erfolg gegen Greuther Fürth betont und war so in die Offensive gegangen, was die Situation um seine weiterhin ausstehende Vertragsverlängerung betrifft. Beim Verein hat man das wohl registriert, mehr aber auch nicht.
Denn wenn das Wörtchen „wenn“nicht wär’, wären der Kiezklub und sein begehrter Trainer schon längst übereingekommen. Die Verantwortlichen wissen sehr wohl um die grundsätzliche Ausrichtung des 30-Jährigen und darum, dass er seine Arbeit am Millerntor gern fortsetzen möchte. So hatte es Hürzeler auch am Samstag kommuniziert: „Ich habe den Verantwortlichen und dem Verein ganz klar mitgeteilt, dass ich gerne bei St. Pauli bleiben will.“Das sei die Klarheit, die er in die Nummer reinbringen könne. „Das ist das Einzige, was ich machen kann“, hatte der Coach gesagt – und damit dann aber auch ein nicht ganz unbedeutendes Detail ausgespart. Denn wie man vermuten konnte, hakt die Sache weiterhin an der Formulierung einer Ausstiegsklausel. Würden Hürzeler und seine Berater-Agentur Roof diesbezüglich Abstriche machen, stünde einer Verlängerung schon heute nichts mehr im Weg. In St. Paulis Führungsetage aber will man zumindest keine Klausel, die die Gefahr beinhaltet, binnen kurzer Zeit plötzlich ohne Trainer dazustehen, weil irgendein Erstligist die Option bei Hürzeler wahrnimmt. Und entgegen der eigenen Überzeugung nachzugeben, nur weil der Druck mit jedem neuen Tag nicht weniger wird, kommt für BraunWeiß auch nicht in die Tüte. Andererseits sinkt angesichts des großartigen Rückrundenstarts mit neun Punkten aus drei Partien mit zunehmender Dauer der Verhandlungen die Wahrscheinlichkeit des Einflusses der Trainer-Entscheidung. Und zwar in beide Richtungen. Die Mannschaft legt eine derart beeindruckende Stabilität an den Tag, dass sie weder einen großartigen Push benötigt noch Gefahr zu laufen scheint, sich von einem eventuellen Hürzeler-Abschied aus der Bahn werfen zu lassen. Dennoch ist man natürlich bestrebt, so schnell wie möglich Licht ins Dunkel zu bringen. Die Intensität des Dialogs wird dieser Tage steigen, wobei es wichtig zu wissen ist, dass die Problematik nichts am sehr guten Verhältnis zwischen Hürzeler und Sportchef Andreas Bornemann verändert hat. Eine baldige Entscheidung steht trotzdem bei den beiden ebenso ganz oben auf der Agenda und wäre auch für alle, die es mit St. Pauli halten, eine Entlastung. Egal, wie sie am Ende ausfallen wird.