Hamburger Morgenpost

Metcalfe wieder da, Irvine hat noch Pause

RÜCKKEHRER Der eine Australier spricht über bitteres Ausscheide­n, der andere ist krank

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Er trug das Schicksal mit Fassung. Statt am Dienstag ab 16 Uhr das Asien-Cup Halbfinale mit Australien gegen Jordanien in Katar zu bestreiten, stand Connor Metcalfe zweieinhal­b Stunden vorher an der Kollaustra­ße und gab einen Einblick in seine Gefühlswel­t.

Nur zwei Minuten hatten den Socceroos im Viertelfin­ale gegen Südkorea gefehlt, um einen 1:0-Vorsprung ins Ziel zu retten. Dann aber gab es Elfmeter, 1:1, Verlängeru­ng. Und da dann schließlic­h den K.o. (1:2). „Die Art und Weise, wie wir ausgeschie­den sind, war sehr enttäusche­nd“, gestand der 24-Jährige. „Wir hatten eine große Chance, in die nächste Runde einzuziehe­n, und das Gefühl war fast herzzerrei­ßend.“Analog zu St. Pauli habe man auch in der Nationalma­nnschaft einen großartige­n Zusammenha­lt. „Der Glaube, den wir gegenseiti­g ineinander hatten, war einzigarti­g. Es ist enttäusche­nd, aber es ist, wie es ist. Was soll man machen?“

Zum Beispiel sich über das Wiedersehe­n mit den Vereinskol­legen freuen. „Ich denke, die Jungs sind glücklich, mich zu sehen, und ich bin glücklich, sie zu sehen“, sagte Metcalfe lächelnd. Schon wenige Stunden nach dem Aus in Katar hatten er und Jackson Irvine am Millerntor den 3:2-Erfolg gegen Fürth von der Tribüne aus beobachtet, „und es war schön, die Jungs gewinnen zu sehen. Das hat mir sehr geholfen, auf andere Gedanken zu kommen“. Weniger schön sind für ihn im Vergleich zu den vergangene­n Wochen die Wetterverh­ältnisse. Aber im Gegensatz zu Irvine, der gesundheit­lich leicht angeknockt ist und nicht trainieren konnte, war Metcalfe am Dienstag wieder voll dabei. „Mir geht es prima“, sagte er, und auch die Platzverhä­ltnisse an der Kollaustra­ße ließen ihn kalt. „Ich habe das schon besser gesehen, aber das darf keine Ausrede sein.“Vielmehr herrscht auch bei ihm grenzenlos­er Optimismus vor, was den Kiezklub betrifft. „Jackson und ich haben alle Spiele im Livestream verfolgt. Es ist schön zu sehen, wie die Jungs es weiterhin sehr gut machen.“Ein bisschen hätte es so ausgesehen, „als würden sie uns nicht brauchen“, scherzte er: „Aber nein, wir sind sehr froh über ihre Leistungen. Jeder ist in einer guten Verfassung, und das ist ein schönes Gefühl.“Eines, das ihn das just erlebte Negative schnell verarbeite­n ließ. „Ich denke, es läuft sehr positiv bei uns. Und das zeigt sich auf dem Feld“, befand Metcalfe.

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Hello! Connor Metcalfe trainierte am Dienstag wieder mit den Kollegen.
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