Saarbrückens Sensationslust
Auch Gladbach soll im Ludwigspark stolpern
0,04 Promille. So groß war nach der Rechnung der Verantwortlichen die Wahrscheinlichkeit, dass der 1. FC Saarbrücken ins DFB-PokalHalbfinale einzieht. Mit einem Sieg über Borussia Mönchengladbach heute Abend hätte der Drittligist die Sensation geschafft.
40 Prozent gegen Karlsruhe (2:1), ein winziges gegen Bayern München (2:1), je zehn gegen Frankfurt (2:0) und nun gegen Gladbach (?) – so haben die Saarbrücken selbst ihre Chancen taxiert. Das entspricht der Wahrscheinlichkeit, aus einem Topf mit 25.000 Losen den einzigen Hauptgewinn zu ziehen.
„Es liegt an uns, dass wir ihnen den Spaß nehmen und Nadelstiche setzen“, gab Trainer Rüdiger Ziehl als Parole aus. Das gelang gegen die drei bisherigen Gegner vortrefflich, zumal die Abwehr das Glanzstück der Saarländer ist. „Wir können einfach gut verteidigen, das haben wir immer wieder unter Beweis gestellt“, gab sich Innenverteidiger Bone Uaferro zuversichtlich: „Wenn der Gegner das Spiel machen und kommen muss, sind wir sehr diszipliniert.“
Und irgendwann werden die Gladbacher aus dem Niemandsland der BundesligaTabelle kommen müssen, wenn sie denn selbst ins Halbfinale wollen. „Saarbrücken kann offensiv sehr gute Situationen kreieren, sei es im Umschaltspiel oder durch Standards“, warnte Borussen-Coach Gerardo Seoane seine Elf.
Zumal der heimische Ludwigspark dem Außenseiter Wind unter die Flügel schreien könnte. „Bei allem Respekt“, sagte FCS-Keeper Tim Schreiber: „Mit unseren Fans im Rücken können wir auch selbstbewusst in die Partie gehen.“