„Der Elbtower hält mich in Atem“
Die Senatorin über die Lage der Baubranche in Hamburg
„Wie ist die Lage?“, unser fast täglicher Podcast in Kooperation mit der Gute Leude Fabrik, spürt aktuellen Fragen nach. Hier kommen prominente Lenkerinnen und unbekannte Denker für knapp 15 Minuten zu Wort. Die Auswahl von PR-Profi Lars Meier ist rein subjektiv, aber immer spannend und überraschend. Die heutige Folge mit der Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Karen Pein (SPD), wird ermöglicht durch unsere Werbepartnerin, die Triodos Bank – Europas führende Nachhaltigkeitsbank. Den Podcast gibt es in voller Länge auf den üblichen Kanälen und heute um 12 Uhr bei ahoy radio.
Lars Meier: Liebe Frau Pein, wie ist denn die Lage in der Behörde für Stadtentwicklung? Karen Pein: In der Behörde ist die Stimmung gut. In der Welt und in Hamburg würde ich sie als stürmisch und dynamisch bezeichnen. Wir haben aufgeregte Zeiten, schwierige Problemlagen, aber auch ein gutes Team am Start.
Die Krisen in der Welt, vor allem der Ukraine-Krieg, sollen ja viel Einfluss auf die Baubranche haben, weil zum Beispiel Rohstoffe teurer geworden sind – spüren Sie das? Die Baubranche hat enorme Herausforderungen zu schultern. Die Kriege sind da nur ein Faktor. Es gibt nicht viele Stahlwerke in Europa. Wenn zum Beispiel in Mariupol ein
Hamburg Senatskanzlei Pries/ Niklas Jan- Foto:
Stahlwerk beschossen wird, dann hat das Auswirkungen auf die Branche, weil dann ein wichtiger Lieferant fehlt. Aber wir haben natürlich eine komplexere Problemlage, die sich zuspitzt. Im Moment sind das auch vor allem die gestiegenen Zinsen, aber auch die Baukosten ohne Kriege sind gestiegen. Wir haben mehrere Schrauben, die sich immer mehr zudrehen und wo wir jetzt mal zusehen müssen, wie wir da Entlastung schaffen. Ein Projekt, das nicht so viel Spaß macht, ist wahrscheinlich der Elbtower. Das liegt ja jetzt bei Ihnen. Wie viele Stunden beschäftigt Sie das am Tag?
Der Elbtower hält mich ganz schön in Atem und kostet viel Zeit und Ressourcen. Nicht zuletzt, weil ich da in ein laufendes Projekt einsteige. Es gibt schon ziemlich viel Papier zu diesem Projekt und weil da fast täglich Anfragen kommen, war die Aufgabe, erst mal auf Augenhöhe zu kommen, um sich eine Meinung zu bilden.