Mord im Kinderheim: Junge beschuldigt Vergewaltiger
Täter (12) sagt im Prozess aus. Wurde er gezwungen?
HOF – Der Fall schockierte die Öffentlichkeit: Ein Mädchen wird tot in einem Kinderheim aufgefunden. Die Zehnjährige wurde vor ihrem Tod vergewaltigt. Für den Missbrauch steht ein Müllwerker vor Gericht – der hat gestanden. Jetzt aber beschuldigt der 12-Jährige, der das Mädchen danach getötet haben soll, den Mann, ihn zur Tat gedrängt zu haben.
Der Junge soll nach Erkenntnissen der Ermittler das Mädchen getötet haben, kann wegen seines Alters aber nicht belangt werden – nun sagte er als Zeuge aus. Und seine Aussage überraschte: Er gab an, dass der wegen Vergewaltigung angeklagte 26-Jährige ihn gedrängt habe, das Mädchen zu töten. Als Grund habe der behauptet, das Mädchen habe sie beide erkannt. Die Aussage des Jungen steht in krassem Widerspruch zu den Einlassungen des Angeklagten. Der Verteidiger des Müllwerkers hatte zu Prozessbeginn eine
Erklärung verlesen, wonach der Angeklagte den Tod des Mädchens zu keinem Zeitpunkt gewollt habe – und den Jungen auch nicht zu der Tötung aufgefordert habe. Der Angeklagte gab aber zu, das Mädchen vergewaltigt zu haben und durch ein Fenster in das Heim eingestiegen zu sein. Dem Anwalt des Jungen, Michael Hasslacher, zufolge räumte wiederum der Zwölfjährige jetzt bei seiner Aussage vor dem Landgericht Hof unter Ausschluss der Öffentlichkeit zwar ein, das Mädchen getötet zu haben. Aber: Der 26-jährige Angeklagte sei zu Beginn der Tat auch noch anwesend gewesen.
Beim Prozessauftakt hatte der Angeklagte die ihm vorgeworfenen Taten – dazu gehört nicht die Tötung des Mädchens – eingeräumt. Er sagte aber, er habe das Heim nach der Vergewaltigung fluchtartig verlassen.
Die Zehnjährige war am Morgen des 4. April 2023
Er sagte aus, der 26-jährige Angeklagte sei zu Beginn der Tat auch noch anwesend gewesen. Anwalt Michael Hasslacher
tot im Kinderheim in Wunsiedel aufgefunden worden. Ermittlungen ergaben, dass der damals Elfjährige, der jetzt als Zeuge aussagte, das Mädchen in der Nacht getötet haben soll. Zuvor soll der angeklagte Müllwerker in das Heim eingebrochen sein. Den Jungen soll er dann sexuell missbraucht und das Mädchen vergewaltigt haben.