Hamburger Morgenpost

Neue Umfrage: Rot-Grün mit massiven Verlusten

Mehrheit für SPD und Grüne knapper – und die Zufriedenh­eit mit der Regierung sinkt

- Von NINA GESSNER

Die nächste Bürgerscha­ftswahl ist zwar noch ein Jahr hin. Doch wenn am kommenden Sonntag gewählt würde, müsste der rot-grüne Senat mit Verlusten rechnen. Das hat eine vom NDR in Auftrag gegebene Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts Infratest dimap ergeben.

Danach kommt die SPD auf 30 Prozent (Bürgerscha­ftswahl

2020: 39,2 Prozent) und bleibt damit stärkste Kraft. Für die Grünen stimmten 21 Prozent der Befragten (3,2 Prozentpun­kte weniger als 2020).

Anders als die Regierungs­parteien verzeichne­te die Opposition deutliche Zuwächse: Die CDU, die 2020 ein Rekordtief von gerade mal 11,2 erlebte, würde zurzeit auf 20 Prozent kommen. Auch die AfD legt im Vergleich zur vergangene­n Bürgerscha­ftswahl (5,3 Prozent) an Zuspruch zu und würde derzeit neun Prozent erzielen. Die Linke dagegen steht mit sieben Prozent schlechter da als zuletzt (9,1 Prozent), was vermutlich mit der Gründung der Partei Bündnis Sahra Wagenknech­t zusammenhä­ngt. Die FDP wiederum müsste mit fünf Prozent wieder um den Einzug in Fraktionss­tärke bangen. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf acht Prozent.

Bei einem Wahlausgan­g entspreche­nd den Umfrageerg­ebnissen könnten SPD und Grüne in Hamburg weiter regieren, ihre Mehrheit wäre aber nicht mehr so groß wie vor vier Jahren. Ebenfalls gesunken ist die Regierungs­zufriedenh­eit in Hamburg. So überzeugte­n die rot-grünen Senatsleis­tungen im Jahr 2020 noch etwa zwei Drittel der Wahlberech­tigten. Dagegen kommt jetzt nur knapp die Hälfte von ihnen (48 Prozent) zu einer positiven Bewertung, ebenso viele (48 Prozent) üben Kritik. Im Vergleich zu den 15 anderen Landesregi­erungen in Deutschlan­d steht der Hamburger Senat dabei aber immer noch ziemlich gut da und liegt weiter im vorderen Feld.

Blickt man auf die Einzelleis­tung

der beiden Regierungs­fraktionen, gab es auch hier bei den Befragten weniger Euphorie als 2020: Mit der Senatsarbe­it der SPD sind derzeit 43 Prozent der Hamburger Wahlberech­tigten zufrieden (statt 59 Prozent vor vier Jahren). Die Leistungen der Grünen im Senat finden bei knapp einem Drittel (31 Prozent) Zuspruch – nach 51 Prozent vor vier Jahren. Eine rot-schwarze Koalition ist aber für die Befragten keine Alternativ­e: Nur 39 Prozent der Wahlberech­tigten werten einen CDU-Senatseint­ritt als positiv für die Stadt. Jeder Zweite (51 Prozent) rechnet

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