Dieser brandneue Bahnhof hat ein Pfützen-Problem
OTTENSEN Pannenserie setzt sich fort. Eröffnung noch nicht einmal neun Monate her
S-Bahn-Fahren mit nassen Füßen – wahrlich keine prickelnde Vorstellung. Doch laufen Fahrgäste Gefahr, genau das zu erleben, wenn sie an der Station Ottensen zusteigen. Bei Regen bilden sich dort immer wieder Pfützen, sogar im geschützten Bereich der Haltestelle. Ärgerlich, denn die Station ist brandneu. Dabei sind die Wasserlachen nur das jüngste Beispiel in einer wahren Pannenserie rund um den Bahnhof.
„Pitsch, patsch“, macht es unter den Schuhsohlen. Wer beim aktuellen Regenwetter die S-Bahn-Station Ottensen betritt, kommt an ihnen kaum vorbei: Pfützen auf dem Bahnsteig, Pfützen vor dem Fahrstuhl. Der Weg zur S-Bahn gerät so zu einem Hindernislauf.
Vor allem Menschen, die auf den Aufzug angewiesen sind, können der großen Lache vor den Türen kaum entkommen. Festes Schuhwerk und dicke Sohlen werden hier zur Notwendigkeit. Dabei ist der Bereich vor dem Fahrstuhl durch Wände und ein Dach geschützt. Wie kann das sein?
„Wenn zum Regen auch noch starker Wind hinzukommt, werden die Tropfen in den geschützten Bereich hineingeweht“, sagt eine Bahnsprecherin der MOPO. Dem Unternehmen sei das Problem bekannt, eine Lösung in Arbeit. So sollen im Zugangsbereich Glaselemente verbaut werden, die den Regen künftig abhalten. Die Kuhlen auf dem Bahnsteig, die bei Niederschlägen volllaufen, sollen ebenfalls beseitigt werden. Dazu ist geplant, den Bodenbelag im fraglichen Bereich auszutauschen. „Alle Arbeiten sind bereits beauftragt“, so die Sprecherin. Wann die Arbeiten abgeschlossen und das Pfützen-Problem beseitigt sein wird, sei jedoch noch unklar.
Als die S-Bahn die neue Haltestelle entlang der Linie S1 Ende Mai 2023 eröffnete, war die Erleichterung bei den Verantwortlichen groß. Denn der Bau der neuen Station war von Verzögerungen im Ablauf geprägt, die Eröffnung der Haltestelle musste mehrmals verschoben werden.
Der westliche Ausgang der Station – eine Fußgängerbrücke – wurde erst ein halbes Jahr nach der offiziellen Stationseröffnung fertiggestellt. Auch die Baukosten für die Haltestelle steigerten sich, von 27 auf rund 40 Millionen Euro.