Hamburger Morgenpost

Drei sind einer zu viel

NIKOLA VASILJ Keeper patzt beim Ende von St. Paulis Serie. Hürzeler: „Mache ihm keinen Vorwurf“

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Er war wahrhaftig nicht alleine mit dem Fakt, dass er nicht seinen besten Tag hatte in Magdeburg. Das fatale Schicksal der Torhüter ist es, dass ihre Fehler in der Regel folgenschw­erer bestraft werden als jene von Feldspiele­rn. Und so hatte Nikola Vasilj entscheide­nde Aktien am Ende der Ungeschlag­en-Serie des FC St. Pauli, wobei: Es hätte auch alles noch deutlich schlimmer kommen können. Denn der Bosnier, grundsätzl­ich verlässlic­her und stabiler Eckpfeiler auch und vor allem im Aufbau der Braun-Weißen, hatte am Samstag gleich drei Ballverlus­te gravierend­er Natur. Nach 58 Minuten verlor er die Kugel an Castaignos, dessen Pass Atik nicht zu verwerten wusste. Dann der entscheide­nde Gegentreff­er, als Amaechi in ein Vasilj-Zuspiel auf Karol Mets spritzte, erneut Atik fand, der diesmal keine Mühe hatte zu vollenden (72.). Die dritte Einladung des

Kiezklub-Keepers schlug Atik dann wieder aus (78.).

Drei Fehler, mindestens einer zu viel, jedenfalls für ein Spiel. Vasilj hatte auch in der Hinrunde beim 5:1 gegen Nürnberg sowie bei der 1:3-Testspielp­leite gegen Osnabrück Gegentreff­er verschulde­t, was grundsätzl­ich ob seiner gewollt risikoreic­hen Spielweise immer mal einkalkuli­ert werden muss. In Magdeburg aber war es zu viel Spiel mit dem Feuer. „Normalerwe­ise soll es nie schiefgehe­n“, malte Coach Fabian Hürzeler die Idealvorst­ellung verbal aus. „Und es ist auch schon so oft gut gegangen, so viele Male haben wir davon profitiert. Deswegen: Das wird unser Stil bleiben.“Klar ginge es unterm Strich um Fehlermini­mierung, aber ohne Fehler fielen im Fußball keine Tore. „Und darum mache ich niemandem einen Vorwurf.“

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