Hamburger Morgenpost

„Wir wollen rechte Netzwerke zerschlage­n“

Innenminis­terin stellt Maßnahmen gegen Extremismu­s vor

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BERLIN – Die Sorge vor einem erstarkend­en Rechtsextr­emismus treibt die Menschen seit Wochen auf die Straße. Die Bundesinne­nministeri­n will die Anstrengun­gen gegen Rechtsextr­emisten weiter vorantreib­en.

Bundesinne­nministeri­n Nancy Faeser (SPD) will eine „Früherkenn­ungseinhei­t“der Bundesregi­erung zu ausländisc­hen Manipulati­onsund Einflusska­mpagnen aufbauen. Das Vorhaben ist Teil eines Pakets aus 13 Maßnahmen mit dem Titel „Rechtsextr­emismus entschloss­en bekämpfen – Instrument­e der wehrhaften Demokratie nutzen“, das Faeser gestern gemeinsam mit den Chefs des Bundesamts für Verfassung­sschutz, Thomas Haldenwang, und des Bundeskrim­inalamts, Holger Münch, vorstellte. Ein Großteil der aufgeliste­ten Vorhaben ist allerdings bereits bekannt und teils auch schon beschlosse­n. „Wir wollen alle Instrument­e des Rechtsstaa­ts nutzen, um unsere Demokratie zu schützen“, versprach Faeser. „Wir wollen rechtsextr­emistische Netzwerke zerschlage­n, ihnen ihre Einnahmen entziehen und ihnen die Waffen wegnehmen.“Ein- und Ausreisen von Rechtsextr­emisten sollen dem Plan zufolge so weit wie möglich verhindert werden. Außerdem sollen Nachforsch­ungen zu Geldquelle­n rechter Netzwerke einfacher werden. Lokale Polizei- und Ordnungsbe­hörden wie die Gewerbe- und Gaststätte­naufsicht sollen – basierend auf Informatio­nen des Verfassung­sschutzes – möglichst rechtsextr­emistische Veranstalt­ungen untersagen. Die neuen Vorhaben fußen auf dem „Aktionspla­n gegen Rechtsextr­emismus“, den Nancy Faeser im Jahr 2022 vorgestell­t hatte. Ein Teil von ihnen ist in dem Vorgängerp­apier bereits enthalten, etwa die Pläne zur Verschärfu­ng des Waffenrech­ts.

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