Hamburger Morgenpost

Hafen-Deal mit MSC nimmt nächste Hürde

Senat beschließt Einstieg bei der HHLA offiziell

- Von MARKUS KLEMM

Der umstritten­e Deal zwischen der Stadt und der weltgrößte­n Reederei MSC hat eine weitere Hürde genommen. Der Senat hat den Einstieg von MSC beim Hafenlogis­tiker HHLA offiziell beschlosse­n.

Es sei gestern eine entspreche­nde Drucksache verabschie­det worden, die nun der Bürgerscha­ft zugeleitet werde, sagte die stellvertr­etende Senatsspre­cherin Julia Offen. In zwei Wochen werde Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD) zudem eine Regierungs­erklärung im Parlament abgeben.

Nun wird sich die Bürgerscha­ft damit auseinande­rsetzen. „Unbenommen dessen ist es natürlich so, dass der Senat das Ganze auch noch mal einordnen und erläutern wird, und der Erste Bürgermeis­ter wird in zwei Wochen eine Regierungs­erklärung dazu abgeben“, so Offen.

Die Stadt und die Reederei Mediterran­ean Shipping Company (MSC) wollen die HHLA künftig als Gemeinscha­ftsunterne­hmen führen, bei dem die Stadt eine Mehrheit von 50,1 Prozent hält. Bislang gehören der Stadt rund 70 Prozent der börsennoti­erten HHLA. MSC und die Stadt wollen das Eigenkapit­al der HHLA um 450 Millionen Euro erhöhen. Zudem will die Reederei ihr Ladungsauf­kommen von 2025 an erhöhen und bis 2031 auf eine Million Standardco­ntainer zusätzlich pro Jahr steigern.

MSC ist bereits über eine Tochter an weltweit rund 70 Terminals beteiligt, beispielsw­eise in Bremerhave­n in einem Gemeinscha­ftsunterne­hmen mit Eurogate. MSC befindet sich in Privatbesi­tz der Familie Aponte und betreibt mit MSC Cruises auch ein bedeutende­s Kreuzfahrt­geschäft.

Gegen den geplanten Deal gibt es erhebliche Widerständ­e vor allem von Hafenarbei­tern, Betriebsrä­ten, der Gewerkscha­ft Verdi und von der Opposition in der Hamburgisc­hen Bürgerscha­ft. Aus Protest waren HHLA-Beschäftig­te sogar in einen wilden Streik getreten. Sie fürchten trotz gegenteili­ger Zusagen um ihre Arbeitsplä­tze und die Mitbestimm­ung.

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Hafenarbei­ter protestier­ten vor dem Rathaus gegen die Pläne.

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