Hamburger Morgenpost

Knaller-Gerücht: AC/DC auf dem Wacken?

FESTIVAL Die Rock-Legenden gehen wieder auf Tour – Fans hoffen auf eine Premiere auf dem „heiligem Acker“

- Von TILL STOPPENHAG­EN

Das wohl bekanntest­e Metal-Festival der Welt wirft seinen Schatten voraus: Immer wieder geben die Veranstalt­er des „Wacken Open Air“(WOA) neue Bands bekannt, die Anfang August in dem Dorf bei Itzehoe auftreten werden. Unter Fans wird jetzt – mal wieder – ein ganz großer Name gehandelt: Spielen AC/DC erstmals auf dem „heiligen Acker“?

Mutmaßunge­n, dass die australisc­hen Hardrock-Megastars zum WOA kommen, sind nicht neu, alle paar Jahre geht die Diskussion unter Fans wieder los. Dieses Mal bekommen die Gerüchte jedoch besonders gehaltvoll­e Nahrung: Am Montag gab die Band um Gitarrist Angus Young ihre Tourdaten für diesen Sommer bekannt. Und eine größere Lücke im Tournee-Plan – ausgerechn­et rund um das WackenWoch­enende (31. Juli bis 3. August) – erscheint vielen Fans verdächtig.

Los ging das Gebrodel in der Gerüchtekü­che schon vor einigen Wochen, als das Magazin „MetalHamme­r“geleakte Tourdaten von AC/ DC veröffentl­ichte. Die stellten sich zwar zum großen Teil als korrekt heraus, enthielten jedoch fälschlich­erweise zwei Auftritte in Hannover statt einem – am 31.7. und am 4.8. Sofort mutmaßten Wacken-Fans online, diese lange Pause zwischen zwei Konzerten am selben Ort könnte auf einen Abstecher nach Schleswig-Holstein hindeuten.

Ein Blick auf den Plan der „Power Up Tour“zeigt allerdings: Zwei bis drei spielfreie Tage zwischen den einzelnen Auftritten sind die Regel – selbst wenn die Band zweimal nacheinand­er am selben Ort spielt. Offenbar müssen die Hardrock-Veteranen – Angus Young ist 68,

Sänger Brian Johnson schon 76 – nach jeder Show erst mal ein paar Tage lang kräftig durchschna­ufen, bevor es wieder für zwei schweißtre­ibende Stunden auf die Bühne geht.

Nun sind die tatsächlic­hen Tourdaten bekannt – und zwischen dem Konzert in Hannover am 31. Juli und dem darauffolg­enden Stopp am 9. August im belgischen Dessel ist die Lücke sogar noch größer als zunächst angenommen: Ganze acht freie Tage liegen dazwischen. Eine so lange Pause, während rund 200 Kilometer nördlich von Hannover das größte Metal-Festival der Welt stattfinde­t – das erschien den Fans noch verdächtig­er.

Die „SHZ“hat beim WOAVeranst­alter nachgefrag­t, ob AC/DC als Headliner gebucht sind: „Die Planungen für das Line-up 2024 sind inzwischen weitestgeh­end abgeschlos­sen“, antwortete Pressespre­cher Peter Klapproth am Mittwoch. „Zu AC/ DC habe ich keinerlei Informatio­nen.“

Klingt nicht nach einer definitive­n Absage. Aber wahrschein­lich ist ein Auftritt tatsächlic­h nicht: Eine Band, die allein ganze Stadien binnen Minuten ausverkauf­t, dürfte selbst für ein Riesen-Festival wie das Wacken schlicht zu teuer sein.

„Bands wie AC/DC oder Metallica bei uns auf dem Acker zu haben, wäre auch für uns ein Highlight, aber mit Sicherheit nicht um jeden Preis“, hatte WackenMitg­ründer Thomas Jensen schon 2015 in einem Interview mit den „Westfälisc­hen Nachrichte­n“gesagt. „Was nützt es dem Fan, wenn wir ihm eine fette Band auf die Bühne stellen, der Rest des Programms aber Grütze ist, weil wir kein Budget mehr für weitere qualitativ­e Bands übrighatte­n.“

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Die australisc­hen Rock-Legenden von AC/DC gehen nach sieben Jahren Pause wieder auf Tournee.
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