Hamburger Morgenpost

Spitzen-Party nach Malle-Trip ip

HEIMSIEG Afolayan-Tor reicht St.Pauli trotz Unterzahl gegen Braunschwe­ig. „Enorm wichtig, dass wir zu Null gespielt haben“

- VOM MILLERNTOR BERICHTET STEFAN KRAUSE stefan.krause@mopo.de

Wer solche Spiele gewinnt, darf zurecht Aufstiegsa­mbitionen anmelden: Gegen eine bärenstark­e Braunschwe­iger Eintracht siegte ein lange in Unterzahl agierender Spitzenrei­ter FC St. Pauli glücklich, aber nicht unverdient mit 1:0 (1:0) und verschafft­e sich vor 29.546 Fans am ausverkauf­ten Millerntor eine glänzende Ausgangspo­sition fürs Topspiel in Kiel am Freitag. Zudem dürfte durch den wichtigen Dreier alles Gerede um den fünftägige­n Mallorca-Trip der Vorwoche verstummen.

Die Partie begann exakt so, wie man es erwarten durfte. St. Pauli hatte nach einer halben Stunde schlanke 76 Prozent Ballbesitz verbucht, fand gegen das blaue Bollwerk zwischen Strafraum und Mittellini­e aber keine Lücken. Braunschwe­ig aber stand nicht nur gut, sondern schaltete bei Ballgewinn auch sehr fix um und hatte die ersten nennenswer­ten Offensivsz­enen durch Philippe (7.), Gomez (10.) und Helgason (23.), der freistehen­d aus wenigen Metern weit verzog.

Und so fiel die Hamburger Führung so ein bisschen aus dem Nichts. Eine Flanke von Philipp Treu bugsierte Marcel Hartel direkt vors GästeTor, Ivanov servierte Oladapo Afolayan den Ball, und der brachte das Runde humorlos im Eckigen unter (32.). Mit dem Treffer kam mehr Leben in die Bude. „Je länger das Spiel gedauert hat, desto mehr sind wir in die Räume gekommen, in die wir wollten“, sagte Coach Fabian Hürzeler. Johannes Eggestein (35.) und Jackson Irvine (38.) hatten Abschlüsse, ehe Nikola Vasilj den knappen Vorsprung mit einer sensatione­llen Parade gegen Ivanov in die Pause rettete (40.).

Es blieb ein Ritt auf der Rasierklin­ge. Die Gäste kamen engagiert aus der Kabine, Vasilj musste gegen Kaufmann abermals all sein Können aufbieten (58.). Und dann folgten weichenste­llende Minuten. Zunächst verpassten Hauke Wahl und Irvine die Vorentsche­idung, als der Ball zunächst an die Unterkante der Latte klatschte (Wahl) und dann knapp über den Balken flog (Irvine, beides 65.). Und 120 Sekunden später war St. Pauli plötzlich nur noch zu zehnt, weil Elias Saad GelbRot sah.

Der Effekt war anders, als man hätte vermuten können. Denn die Niedersach­sen mussten in Überzahl selbst aktiv werden, definitiv nicht ihre Kernkompet­enz, und Braun-Weiß schmiss sich – angetriebe­n vom unfassbar lauten Publikum – in jeden Zweikampf. „Alle Zehn haben gezeigt, dass sie unbedingt verteidige­n wollen“, lobte Hauke Wahl, Jackson Irvine war einfach nur „stolz auf die ganze Mannschaft“. Tatsächlic­h kam Braunschwe­ig zu keiner Chance mehr (Hürzeler: „Großes Kompliment, wie wir verteidigt haben“). Eric Smith hob hervor: „Es war enorm wichtig für uns, dass wir mal wieder zu Null gespielt haben.“

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Oladapo Afolayan bejubelt seein siegbringe­ndes Tor gegen Eintracht Braunschwe­ig.

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