Hamburger Morgenpost

Zwingt der Bundestag den Kanzler heute zur „Taurus“-Lieferung?

UKRAINE Die AmpelFrakt­ionen forder Bundesregi­erung Handeln auf. Wer als Bremser auftri

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desregieru­ng. Berlin – Die „T-Frage“Währen b beunnd schäftigt weiterhin die Bu rus“-Marschflug­körper FDP und Grüne für eine Lie a euan ferung der deutschen „Tau die Ukraine werben, lehn nt Kanzler Olaf Scholz (SPD D) das strikt ab. Zwingt ihn n jetzt der Bundestag zu dem m Schritt?

Die Ampel-Fraktionen­n selbst bringen heute einen Antrag in den Bundestag ein, der die Bundesregi­erung auffordert, schwere Waffen mit hoher Reichweite und Munition zu liefern. Damit soll die Ukraine in die Lage versetzt werden, „völkerrech­tskonforme gezielte Angriffe auf strategisc­h relevante Ziele weit im rückwärtig­en Bereich des russischen Aggressors zu ermögliche­n“. Viele Grünen- und FDP-Politiker sehen das bereits als Erfolg. Denn SPDFraktio­nschef Rolf Mützenich versucht das Anliegen seit Monaten abzuwürgen. „Vielleicht könnten wir endlich in Deutschlan­d mal aufhören mit einer Debatte um ein Waff e n s y s - tem“, erklärte er nun dünnhäutig auf eine Frage zum Marschflug­körper „Taurus“. Vor einem Jahr sei über „LeopardLeo­pard“-Panzer gesagt worden, sie könnten die Lage auf dem Schlachtfe­ld entscheide­nd verändern. Das sei aber nie passiert. Wichtig sei immer die „Gesamtscha­u“. Die Ukraine hatte bereits im Mai die offizielle Bitte nach einer Lieferung der Marschflug­körper mit einer hohen Treffsiche­rheit und einer Reichweite von

500 Kilometern an die Bundesregi­erung gerichtet.

Dass der „Taurus“namentlich nicht in dem Ampel-Antrag genannt wird, ärgert vor allem Mar i e - A g n e s Strack-Zimm e r m a n n (FDP), Vorp sitzende des Verteidigu­ngsausschu­sses. Sie macht dafür SPD und das Kanzleramt verantwort­lich. Der Grünen-Europapoli­tiker Anton Hofreiter sagte dem „Spiegel“,Vorpgel, es sei vollkommen­llk klar, dass die Formulieru­ng aus dem Antrag auf die „Taurus“Marschflug­körper abziele. „Ich erwarte vom Kanzler, dass er umsetzt, was ihm die Ampelfrakt­ionen auftragen. Die Konsequenz dieses Antrags kann nur sein, dass er den ,Taurus‘ freigibt.“„Es geht um den ,Taurus‘“, sagt auch Sicherheit­sexperte Christian Mölling. Dass von „weitreiche­nden Waffensyst­emen“die Rede ist und nicht vom „Taurus“, sei vor allem „gesichtswa­hrend“.

Der außenpolit­ische Sprecher der SPDFraktio­n, Nils Schmid, erklärte dagegen: „Der Bun

700 „Taurus“hat die Bundeswehr in etwa in ihren Beständen.

Ich erwarte vom Kanzler, dass er umsetzt, was ihm die AmpelFrakt­ionen auftragen. Anton Hofreiter (Grüne)

dedestagt ffordert die Regierung nicht ultimativ auf, jetzt sofort Marschflug­körper zu liefern, schließt aber für die Zukunft nichts aus, wenn die Regierung zu einer anderen Abwägung als im Augenblick gelangen sollte.“Scholz lehne zwar bisher eine „Taurus“-Lieferung ab, habe diese aber nicht für alle Zeit ausgeschlo­ssen. „Diese Position findet sich jetzt auch im eng mit dem Kanzleramt abgesproch­enen Antrag wieder“, sagte Schmid.

Strack-Zimmermann geht das aber nicht weit genug. Sie kündigte an, auch für einen Konkurrenz-Antrag der Union stimmen zu wollen. CDU/ CSU sprechen darin ausdrückli­ch von der Lieferung von „Taurus“. Mit dieser Ankündigun­g zog sich die Verteidigu­ngspolitik­erin allerdings den Zorn von SPD und Grünen zu.

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Foto: picture alliance/dpa Foto: picture alliance / HMB Media SPDFraktio­nschef Rolf Mützenich steht auf der „Taurus“Bremse.
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Marie-Agnes StrackZimm­ermann (FDP) will heute mit CDU/CSU stimmen.
Der „Taurus“-Marschflug­körper könnte der Ukraine sehr helfen. Sie ist aufgrund von Munitionsm­angel gegenüber den Invasoren in die Defensive geraten. Marie-Agnes StrackZimm­ermann (FDP) will heute mit CDU/CSU stimmen.

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