Hamburger Morgenpost

Mahnende Worte für wilden Saliakas

TEMPERAMEN­T Rechtsvert­eidiger muss sich zügeln. „Weiß er selbst am besten“

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Wenn man ihn erlebt abseits des Platzes, mag man gar nicht glauben, wie sehr er sich hochfahren kann. Manolis Saliakas ist ein bescheiden­er, zurückhalt­ender Mensch mit leiser Stimme und einem gesunden Blick auf sich und das große Ganze. Mit Trikot auf dem Leib und Buffern an den Füßen aber wird aus ihm bisweilen ein anderes Wesen.

Eines, das dazu neigt, die Kontrolle zu verlieren und mit kurzen, aber heftigen Ausbrüchen den Erfolg der Mannschaft gefährden kann. In Magdeburg hatte sich St. Paulis Rechtsvert­eidiger ein Gerangel mit Gegenspiel­er El Hankouri geliefert, dabei den Kontrahent­en mit dem Knie am Kinn getroffen. Gegen Braunschwe­ig nun leistete er sich ein Nachtreten gegen Florian Krüger. In Magdeburg hatte Saliakas Gelb gesehen, die Tätlichkei­t am vergangene­n Sonntag blieb gänzlich unbemerkt. Viel Dusel, das weiß auch Fabian Hürzeler. Und Vorkommnis­se, die es schlicht nicht mehr geben darf. „Ich bin mit Manos immer in einem sehr, sehr guten Austausch und das werden wir so beibehalte­n“, erklärte der Coach, der bereits nach

Magdeburg gemahnt hatte, sein Schützling müsse seine Emotionen besser im Griff haben. „Wir werden die einzelnen Szenen von seinem Spiel mit ihm aufarbeite­n und auch das ein oder andere Wort zu gewissen Szenen äußern, wo wir uns in bestimmten Momenten viel cleverer verhalten müssen.“

Das sei einfach Fakt. „Weil man kann auch sagen, dass wir da in der ein oder anderen Situation auch Glück gehabt haben.“

Wie man körperbeto­nt und intensiv Fußball spielt und trotzdem stets kühlen Kopf bewahrt, kann sich Saliakas von seinem Pendant auf der linken Seite abschauen. „Vieles ist sicher seinem griechisch­en Temperamen­t geschuldet“, urteilte Philipp Treu mit einem Lächeln. „Eigentlich ist das auch gut so, aber in der ein oder anderen Szene muss er da ein bisschen cooler bleiben. Das weiß er selbst aber am besten, und das kriegen wir schon hin.“

Man kann auch sagen, dass wir da in der ein oder anderen Situation auch Glück gehabt haben. Fabian Hürzeler

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