Das brutale SSex-GGeschäft mit Frauen aus Asien
Manche müssen 24 Stunden am Tag arbeiten – oft unter Zwang
Immer wieder geraten Massage-Salons ins Visier der Polizei und des Zolls. Unter dem Deckmantel der traditionellen thailändischen Massage werden den Kunden dort Entspannungen ganz anderer Art verschafft. Die Behörden stellen bei ihren Razzien immer wieder fest, dass die dort tätigen Frauen häufig zu Sexarbeit gezwungen werden – raus dürfen sie nur mit einem Aufpasser, gelockt werden sie mit falschen Versprechungen. Das brutale Geschäft ist hierarchisch organisiert – und ein besonders drastischer Fall zeigt, dass mitunter auch Frauen im Hintergrund die Fäden ziehen.
Das Geschäft mit der Prostitution blüht nach wie vor in Hamburg. Kaum ein Stadtteil, in dem es kein Haus gibt, in dem der Wohnungsprostitution nachgegangen wird. Viele Kunden ziehen die diskreten „Modellwohnungen“, die häufig an Ein- und Ausfallstraßen und nahe der Autobahn liegen, den Bordellen vor.
Seit Jahren wächst zudem die Zahl der Massage-Studios, in denen mit traditioneller asiatischer Massage geworben wird. Tatsächlich bleibt es dabei aber häufig eben nicht. Nacken- und Rückenmassagen sind oft nur der Beginn, danach gibt es käuflichen Sex. Viele der Frauen werden nach MOPOInformationen wie Sklavinnen gehalten, müssen teilweise 24 Stunden am Tag zu Diensten sein. Sie dürfen die Studios nur mit einem Aufpasser verlassen. „Nicht selten sind die dort anwesenden Frauen, darunter auch Transsexuelle, illegal in Deutschland. Gelockt mit falschen Versprechungen, werden sie systematisch in die Prostitution getrieben“, sagt ein Insider zur MOPO.
Und tatsächlich trifft die Kontrollgruppe „Schwarzarbeit“des Zolls bei ihren Kontrollen in den Studios immer wieder auf Frauen, die sich illegal in Deutschland aufhalten. Diverse Verfahren gegen die Betreiber wurden in der Vergangenheit eingeleitet. Erst Mitte Februar haben Polizei und Zoll einen Massage-Salon in Barmbek durchsucht – zum wiederholen Mal.
Die Drahtzieher dieses Geschäftsmodells sind aber nicht nur Männer. Zuletzt
Gelockt mit falschen Versprechungen werden die Frauen systematisch in die Prostitution getrieben.
Ein Milieu-Insider
standen im September vergangenen Jahres drei Frauen in Hamburg wegen Menschenhandels vor Gericht. Die Chefin (66) des Trios soll den illegalen Aufenthaltsstatus und damit die Hilflosigkeit der Betroffenen ausgenutzt haben. Einen Großteil der erzielten Einnahmen, insgesamt rund 260.000 Euro, soll sie in die eigene Tasche gesteckt haben.
Das Geschäft mit den Asiatinnen ist teilweise sehr strukturiert, wie die MOPO erfuhr. Vom Schleuser bis zum Betreiber eines Massage-Salons herrscht eine strenge Hierarchie. Auch Buchhalter gibt es, die die Einnahmen der Frauen protokollieren und innerhalb der Bande verteilen.
Zollsprecher Oliver Bachmann sagt auf MOPO-Anfrage: „In den Verbundeinsätzen mit der Polizei stellen unsere Beamten immer wieder schwerwiegende Verstöße bei den Sozialabgaben und illegale Arbeitsaufnahmen fest. Kaum eine Kontrolle in einem Bordell verläuft ohne Beanstandungen. Besonders in Massagesalons und Nagel-Studios werden immer wieder Asiatinnen angetroffen, die sich illegal in der Bundesrepublik aufhalten.“
Aus Polizeikreisen erfuhr die MOPO, dass bei Razzien in Bordellen und MassageStudios auch immer wieder Fälle von Zwangsprostitution und Zuhälterei aufgedeckt werden. Neben Asiatinnen sind oft Frauen aus Südosteuropa die Opfer. „Wir werden diesen Sumpf nie ganz austrocknen können. Unangemeldete Kontrollen durch die MilieuErmittler sind deshalb ein wichtiges Werkzeug, um die Szene im Blick zu halten“, sagt ein Ermittler zur MOPO.