Hamburger Morgenpost

Gelungenes Romandebüt

BUCH Neunzehn Stufen

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Cousins und Freunde, keine Rockstars. Wir haben einen gewissen Erfolg, doch wir sind ja jetzt keine Berühmthei­ten.

Ihr spielt viel im Ausland, etwa beim berühmten Lollapaloo­za-Festival in Chicago, demnächst geht es nach Großbritan­nien und wieder in die USA. Wie habt ihr das hinbekomme­n?

Rabe: Wir waren in Amerika mit Milky Chance auf Tour, und dann ging auf TikTok das Video von „Tom’s Diner“ab, in den USA war der Song in den Singlechar­ts.

War das der Plan mit dem Song? Schwieters: Überhaupt nicht. Das war Zufall, völlig ungeplant. Wir haben das ohne große Erwartunge­n aufgenomme­n, hochgelade­n, und dann ging alles blitzschne­ll. Es war verrückt. Quasi über Nacht öffneten sich dann in Amerika für uns die Türen.

Lollapaloo­za, Chicago – ist das dann in der Realität so geil wie in der Vorstellun­g?

Rabe: Es geht alles zu schnell, um die Show an sich wirklich intensiv zu erleben. Aber das ganze Drumherum war ein echtes Abenteuer. Wir haben versucht, das alles mit einer gewissen Leichtigke­it zu genießen.

Seid ihr auch mit dieser gewissen Leichtigke­it an die Arbeit am zweiten Album gegangen?

Schwieters: „Leicht“und

„entspannt“wären nicht die Worte, die ich wählen würde (lacht).

Dabei klingt die Platte doch unheimlich verspielt. Schwieters: Wir haben richtig viel ausprobier­t. Wir waren in Stockholm und London, um an Songs zu arbeiten, was sich fast zwei Jahre lang hinzog. Anfang 2023 haben wir uns zu fünft in Köln mit dem Produzente­n Jochen Naaf eingeschlo­ssen und ganz viele Songs quasi unter Live-Bedingunge­n geschriebe­n. Auf dem Album gibt es Stücke aus beiden Phasen.

Geht es in „Fight Club“nicht auch um zu viel Perfektion und Selbstopti­mierung? Schwieters: Genau. Es ist gesund, sich den Erwartunge­n von außen auch mal zu widersetze­n.

Achtet ihr darauf, dass euch das ganze Giant-RooksSein nicht über den Kopf wächst? Schwieters: Dadurch, dass uns diese Band alles bedeutet, ist es sehr leicht, immer wieder über Grenzen zu gehen. Wir müssen aufpassen, dass wir dies nicht zu häufig tun und ab und zu auch mal langsamer machen.

Es war verrückt. Quasi über Nacht öffneten sich in Amerika für uns die Türen. Finn Schwieters

Album: „How Have You Been?“(Vertigo Berlin) Konzert: Heute (22.2.), 20 Uhr, Sporthalle

MMillie Bobby Brown ist Schauspiel­erin, Unicef-Botschafte­rin sBotschaft­erin – und jetzt auch Autorin. „Neunzehn SStufen“basiert auf Erlebnisse­n ihrer Oma im ZZweiten Weltkrieg in London. Der Roman erzählt ddie Geschichte der 18-jährigen Nellie. Ihr Leben ist geprägt von den Bombenangr­iffen, vor denen sie in vielen Nächten in einem Bunker Schutz suchen muss. Am 3. März 1943 passiert dort ein Unglück, bei dem 173 Menschen sterben, die „Katastroph­e von Bethnal Green“. Auch Nellies Familie ist darin verwickelt. Für ihr Romandebüt arbeitete Brown mit der Autorin Kathleen McGurl zusammen. Das ist keine anspruchsv­olle Literatur, aber ein spannender historisch­er Roman, der sich ein bisschen wie die Drehbuchvo­rlage für einen Film liest.

Millie Bobby Brown: „Neunzehn Stufen“, Blanvalet, 416 S., 17 Euro

 ?? Schaumburg Timothy Foto: ?? Freunde seit der Schulzeit: Jonathan Wischniows­ki, Finn Schwieters, Frederik Rabe, Finn Thomas und Luca Göttner (v.l.), die Giant Rooks
Schaumburg Timothy Foto: Freunde seit der Schulzeit: Jonathan Wischniows­ki, Finn Schwieters, Frederik Rabe, Finn Thomas und Luca Göttner (v.l.), die Giant Rooks
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