Razzia gegen Clan bei Hamburg
Polizeiaktion in mehreren EU-Ländern: Zwölf Verdächtige festgenommen
Die Mitglieder sollen länderübergreifend gehandelt und rund sechs Millionen Euro veruntreut haben: Riesen-Razzia gegen einen Clan. Zwölf Tatverdächtige kamen in Haft. Im Zuge der europaweiten Aktion hat die Polizei gestern mehrere Objekte im Landkreis Stade, in Harburg sowie in Polen und Spanien durchsucht. Die Ermittlungen laufen seit 2020. Im Visier der Fahnder war eine Genossenschaft in Drochtersen. Hier sollen Gelder von Mitgliedern veruntreut worden sein, indem sie an Scheinfirmen im Ausland weitergeleitet wurden.
Von dort aus sollen die Summen an eigens dafür gegründete Firmen zurücküberwiesen worden sein. Rund 4000 Genossenschaftsmitglieder haben auf diese Weise ihre Einlagen verloren.
Bei den Beschuldigten handelt es sich um Mitglieder eines Clans aus dem Landkreis Stade. In der länderübergreifenden Aktion wurden insgesamt 29 Objekte in Stade, Neu Wulmstorf, Hamburg, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Lodz (Polen) sowie Barcelona und Mallorca (Spanien) durchsucht. Zwölf Tatverdächtige wurden festgenommen.
Im Zuge der Durchsuchungen wurden laut einer Sprecherin auch Luxusgüter wie hochwertige Autos, Uhren sowie Immobilien beschlagnahmt. Rund 230 Einsatzkräfte waren an der Razzia beteiligt, darunter auch Spezialeinheiten, das Bundeskriminalamt (BKA) und Europol. Lüneburgs Polizeipräsident Thomas Ring lobte in diesem Zusammenhang die beispiellos gute Zusammenarbeit der beteiligten europäischen Behörden und Polizeikräfte. Dieser Erfolg sei der akribischen Zusammenarbeit zu verdanken.