Hamburger Morgenpost

St. Peter-Ording macht plötzlich Miese

Hat sich die Touri-Hochburg mit ihren Projekten finanziell übernommen?

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Der Touristenh­ochburg St. Peter-Ording stehen finanziell schwierige Zeiten bevor. Die Tourismusz­entrale (TZ) hat im Wirtschaft­splan 2024 einen Verlust von 2,1 Millionen Euro einkalkuli­ert. Notwendige Investitio­nen, steigende Kosten und stagnieren­de Nachfrage stellen die größten Herausford­erungen dar.

Die „SHZ“berichtete darüber zuerst. Um die geplanten Investitio­nen realisiere­n zu können, muss die TZ einen Kredit von acht Millionen Euro aufnehmen. Trotzdem wird das Jahr 2023 voraussich­tlich mit einem Verlust von 670.000 Euro abschließe­n, was immerhin besser ist als geplant. Die Zeiten, in denen die Zentrale regelmäßig Überschüss­e erwirtscha­ften konnte, sind jedoch vorbei. Besonders problemati­sch sind die Kosten für den Neubau der „Strandbar 54“(3,7 Millionen Euro), die bei Flut regelmäßig im Wasser steht. Deswegen wird ein neuer Pfahlbau weiter landeinwär­ts errichtet. Hohe Kosten fallen auch für die Gastronomi­e im neuen „Erlebnishu­s“(eine Million Euro) an, die ebenfalls durch einen Kredit finanziert werden müssen. Die politische Entscheidu­ng der Gemeinde, diese Bauten aus eigenen Mitteln zu stemmen, war offensicht­lich eine Fehleinsch­ätzung.

Trotz der finanziell­en Herausford­erungen sehen die Verantwort­lichen kein Risiko für die Gemeinde und planen keinen Verlustaus­gleich. Allerdings müssen sie sich zukünftig überlegen, wie sie mit solchen Großprojek­ten umgehen wollen. Die geplanten Investitio­nen sind laut Tourismusd­irektorin Katharina Schirmbeck „dringend notwendig“, um die Attraktivi­tät von St. Peter-Ording als Urlaubszie­l zu erhalten. Neben der Erweiterun­g einer Arztpraxis im Gesundheit­szentrum und Investitio­nen in die Dünen-Therme und die Infrastruk­tur am Strand und beim Parken sind die Personalko­sten der TZ auf 9,3 Millionen Euro gestiegen. Trotzdem wird es keinen Stellenabb­au geben. Der Tourismusa­usschuss hat dem Plan für 2024 einstimmig zugestimmt. Die größten Einnahmequ­ellen der TZ sind die Kurabgaben, Parkentgel­te und die Dünen-Therme. Für die Zukunft sieht Schirmbeck neue Einnahme-Chancen durch die Neukalkula­tion der Kurabgaben.

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Besonders problemati­sch sind die Kosten für den Neubau der „Strandbar 54“in Höhe von 3,7 Millionen Euro.
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