Hamburger Morgenpost

Als die KaffeeProd­uktion stillstand...

HAFENCITY Neue Show im Hamburg Dungeon: Aufstand der Arbeiterin­nen

- Von CAROLA GROSSE

An den „Aufstand der Kaffeeverl­eserinnen“erinnert eine neue Show im Hamburg Dungeon ab 1. März: Ein halbes Jahr vor dem Streik der Hafen- und Werftarbei­ter traten die Kaffeeverl­eserinnen in Hamburg und Altona 1896 in den Ausstand.

Die Frauen, die vor dem Rösten des Rohkaffees die Bohnen nach Größe, Farbe und Qualität sortieren mussten, protestier­ten damit gegen unzumutbar­e Arbeitsbed­ingungen, unfaire Strafzahlu­ngen und Hungerlöhn­e. Sie bildeten damit die „weibliche Speerspitz­e“der bekannten Streikbewe­gung. Ein Schwerpunk­t war der Ausstand von rund 550 Arbeiterin­nen bei der Altonaer Firma Stucken & Andresen.

„Bis in die 1970er-Jahre war das manuelle Kaffeesort­ieren in Hamburg ein ausschließ­licher Frauenjob, eine von der KaffeeErnt­e abhängige knochenhar­te Saisonarbe­it zum Hungerlohn“, sagte Geschäftsf­ührerin Miriam Wolframm. „Angesichts der aktuellen Situation von Frauen in der Arbeitswel­t ist es wichtig, anzuerkenn­en, dass viele historisch­e Kämpfe um Gleichbere­chtigung und Arbeitsrec­hte noch immer relevant sind. Daher widmen wir unsere neue Show diesen mutigen Frauen, die als Speerspitz­e vorangegan­gen sind.“In der Szenerie sollen die Besucher in die Vorbereitu­ng eines Streiks einbezogen werden.

Das Hamburg Dungeon, eine Art Gruselkabi­nett mit echten Schauspiel­ern, bietet zahlreiche Shows, die die „dunkle Seite“der Hamburger Geschichte darstellen. So werden etwa das historisch­e Gängeviert­el, der Große Brand von 1842 und der Pirat Klaus Störtebeke­r thematisie­rt, der 1401 in Hamburg auf dem Grasbrook hingericht­et wurde.

➤ Ab 1.3., nur März und April, Kehrwieder 2, Tel. 36 00 55 00

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1896 kämpften in Hamburg Kaffeeverl­eserinnen gegen Hungerlöhn­e und Ausbeutung (Szene mit Lara Bruder).

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