Von innen aus
auch bereits die restlichen Räumlichkeiten: die drei Offiziers-Kammern, die Kombüse, eine kleine Küche („Pantry“), die Koje für Koch und Steward sowie das Mannschaftslogis, in dem zwölf Matrosen Platz fanden. Alles ist mit weiß gestrichenen Holzlatten ausgekleidet. Am Boden sorgen helle Dielen für eine gemütliche Atmosphäre. Eine rostige Badewanne, Rekonstruktion aus New York, wo die „Peking“fast 40 Jahre im Museumshafen lag, steht einsam im Offiziersbad. Die aufwendige Innen-Rekonstruktion des alten Seglers hatte im Sommer 2023 begonnen und soll noch bis Ende dieses Jahres dauern. Während dieser Zeit kann das Schiff nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Pro Woche werden 38 Rundgänge angeboten. Erst nach Abschluss der Arbeiten soll die „Peking“täglich regulär geöffnet sein. Eine Dauerausstellung
informiert die Besucher dann über die bewegte Geschichte des legendären Flying P-Liners der Hamburger Reederei F. Laeisz. Die Kosten für die Inneneinrichtung der „Peking“werden auf 531.000 Euro geschätzt. Rund 500.000 Euro übernimmt der Bund. Die Freunde der Viermastbark „Peking“haben zusätzlich 105.700 gestiftet. Für Mathias Kahl ist das Schiff auch wegen seiner Familiengeschichte eine Herzenssache. Mehr als fünf Jahre hat er beispielsweise verhandelt, bis er den Behörden in Lübeck den originalen Anker des Schwesterschiffs „Pamir“aus den Rippen leiern konnte, der bei einem Manöver in der Lübecker Bucht verloren gegangen war.
Und auf ein geeignetes Rettungsboot traf Mathias Kahl nach langer Suche bei einem Antiquitätenhändler in Berlin. Oft wird er gefragt, wann das Schiff denn wohl mal fertig ist. Dann rauft er sich die Haare und lacht: „Es wird wohl nie fertig!“Die Rekonstruktion der „Peking“– für detailverliebte Schiffsfans ist sie ein Jahrhundertprojekt, das gerade erst angefangen hat.