Hamburger Morgenpost

Held Hotte

Hrubesch fährt zu Olympia und der HSV freut sich mit

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Zeit hatte er nicht zu verlieren, auch nicht unmittelba­r nach dem so großen Triumph. Während die DFBFrauen die Niederland­e mit dem Flieger in Richtung Frankfurt verließen, war ihr Coach schon längst unterwegs. Gemeinsam mit seiner Assistenzt­rainerin Britta Carlsson fuhr Horst Hrubesch mit dem Auto zurück nach Hamburg. Er kehrte als Held zurück, wie er es in seinen 72 Lebensjahr­en schon so oft tat.

Dieser eine Coup fehlte ihm noch. „Ich würde zu Fuß nach Paris laufen“, hatte Hrubesch bereits vor Wochen betont. Muss er aber nicht. Er kann fliegen. Weil die DFB-Mädels unter seiner Regie in Heerenveen 2:0 siegten und auf den letzten Drücker doch noch das Olympia-Tickert lösten. Hrubeschs nächster großer Erfolg. Als Spieler wurde er Europameis­ter, gewann den Cup der Landesmeis­ter und drei Meistertit­el mit dem HSV. Als Trainer mehrere Junioren-Europameis­terschafte­n und Olympia-Silber, 2016 mit den Männern in Rio. Nun folgt in Paris der krönende Abschluss. Besser geht es nicht.

Der HSV war bestens vorbereite­t. Nur wenige Minuten nach dem Triumph in den Niederland­en postete der Verein über die sozialen Netzwerke eine Collage mit Hrubesch, die den Titel „Der Herr der Ringe“trug. „Hotte“, der Held. Wieder mal. Dass der HSV ihn vorerst weiterhin mit dem DFB teilen muss, nehmen sie im Volkspark in Kauf. „Wir kennen Horst ja nicht erst seit gestern und wissen, mit welcher Leidenscha­ft, Überzeugun­g und Portion Lockerheit er die Sache von Beginn an angegangen ist“, lobte HSVSportvo­rstand Jonas Boldt. „Beeindruck­end ist, dass Horst altersunab­hängig alle Menschen abholen und begeistern kann. Seine direkte und authentisc­he Art tut uns und der Gesellscha­ft gut.“Hrubeschs Weg geht weiter. Bereits heute kehrt er in den HSV-Campus zurück, um mit seinen Kollegen die Geschicke zu leiten. Im April stehen dann die nächsten Länderspie­le an. Ein Spagat, der bislang eine reine Erfolgsges­chichte ist.

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Erfolgstra­iner: Nicht nur, aber sehr oft in seiner Karriere ging es für Horst Hrubesch nach oben.

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