Hamburger Morgenpost

Vergewalti­gung: Drei Jahre Haft für Masseur Richter sieht „Muster“beim Angeklagte­n

- Von STEPHANIE LETTGEN

Sie erhofften sich Entspannun­g und erlebten Schrecklic­hes: Das Landgerich­t Hamburg hat gestern einen Masseur wegen Vergewalti­gung zweier Kundinnen und eines sexuellen Übergriffs in einem Hamburger Spa zu einer Gesamtfrei­heitsstraf­e von drei Jahren verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 37-Jährige zwischen Oktober 2020 und Juni 2023 zwei Frauen beim Massieren mit dem Finger vergewalti­gte. Bei einer weiteren Frau habe es während der Wellnessbe­handlung unerwünsch­te Berührunge­n im Intimberei­ch gegeben.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräf­tig. Die Verteidigu­ng, die auf Freispruch plädiert hatte, kündigte an, voraussich­tlich Revision einzulegen. Die Staatsanwä­ltin hatte eine Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten gefordert. Der Angeklagte nahm die Urteilsbeg­ründung äußerlich ohne Gefühlsreg­ung auf.

Er war den Angaben zufolge etwa 14 Jahre lang als Masseur tätig. Während dieser Zeit habe er an unterschie­dlichen Orten in Europa oft erlebt, dass seine Kundinnen solche Berührunge­n gewünscht hätten, hatte der nicht vorbestraf­te Mann nach Angaben der Kammer in seiner Einlassung ausgesagt. Eine der Kundinnen, die ihn in Hamburg anzeigte, habe ihn an eine Frau erinnert, die er mal auf einer Swingerpar­ty kennengele­rnt habe. „Ich hatte niemals die Absicht, irgendjema­ndem zu schaden“, hatte der Mann in seinem sogenannte­n letzten Wort gesagt. „Ich bin davon ausgegange­n, dass alles so gewollt war, wie ich es gemacht habe.“

Das sah die Kammer anders. Die Aussagen der drei Zeuginnen seien sehr authen

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Traumberuf: Kira Harting (l.) hat schon als Schülerin ein Praktikum im Kreißsaal gemacht.

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